Okay, nehmen wir an es ist kurz nach 12 und ich bin noch nicht müde genug um nach 2 Seiten Samuel Huntington (Who are We) schon einzuschlafen, da bleibt noch genug Zeit um mir die vor kurzen angekündigte positiv Liste aus den Fingern zu saugen. Was also ist gut, hmmm, nüchtern betrachtet -und das im doppelten Sinne- eigentlich auch ne ganze Menge. Hier kommen sie also, die guten Seiten an Amerika bisher.
1) Boston. Eine der liberalsten, kulturbewusstesten und historisch bedeutendsten Städte des Landes beheimat sie doch gleich mehrere Sehenswürigkeiten und mehrere Unis, darunter ein paar der berühmtesten und besten JA BESTEN des Landes. Harvard zum Beispiel, ebendort lehrt oben genannter Autor. Das MIT (das Mass+ß"§$%&/#+:-* Instititute of Technology)an welchem der Chomsky Noam lehrt, und das mit 77 nachdem sein letztes Buch vom ultralinken (und möchtegern Kommunist) Chavez aus Venezuela beim großen Ich-beschimpfe-den-Präsidenten-des-Gastgeberlandes-Wettbewerb bei der UNO) doch aus Versehen auf die Amazon Bestsellerlisten katapultiert wurde. Das Boston College, wie schon erwähnt, unsere Konkurrenz direkt hier vor Ort, sind im nationalen Uniranking ganze 20 Plätze über der BU. Die BU, denn wir haben immerhin Howard Zinn im Lehraufgebot! Yeah, das ist doch auch was. Ausserdem noch mehrere Community Colleges etc ihr seht worauf es hinaus läuft. Weitere Pluspunkte sind der Hafen, Strände, die New England Patriots, Buchläden wie Barnes and Noble, Leute die Porsche fahren und Multikulturalität im allgemeinen, Strände, Strände und noch einmal für Toni: Strände. Einziges Wölkchen am Himmel ist das mitunter intervenierende State Law, was doch einige sehr puritanische Eigenheiten hat und die Lebensfreude entsprechend beschneidet.
2) Der Boston Globe, laut Brian die liberalste Qualitätstageszeitung des Landes. Bin inzwischen (wenn auch teilweise aufgrund meines Journalismuskurses) zum täglichen Leser aufgestiegen, für 50 cent kann man das auch mal tun und ab und an bekommt man ihn auch kostenlos am College of Communication. Die Zeitung mag zwar qualitativ nicht an die NY Times heranreichen aber immerhin hat sie den besseren Sportteil. Über diesen könnte man eigentlich einen weiteren Blog verfassen aber dies wird zu ausführlich. Die gestrige Ausgabe hat unter anderem Clintons Ausraster bei FOX News zu unterstützen gewusst und gleich mehrere Leute zitiert die seine Position größtenteils stärken. Auch über den Transrapid Crash gabs fundierte Nachrichten vor ein paar Tagen, bereits auf Seite 3.
3) BU Beach. Für alle Gelegenheitsleser noch einmal, der BU Beach ist kein Strand im eigentlichen Sinne, vielmehr eine teppichartige Wiese hinter der Uni mit Blick auf den Charlesriver und den 4-Spurigen Mass. Turnpike welcher, so sagt es die Legende, für die Wellengeräusche (gemeint ist der Verkehr) sorgen soll. Nun, das Röhren der Autos klingt nihct wie Wellen wird aber durch einen leichten Wall etwas gedämmt und ist ertragbar, besonders in der Sonne zwischen 10 und 11 beim Zeitungslesen und Leute durch die Sonnenbrille beobachten.
4) Die Ausbildung an der BU. Warum, weil sie durch den bereits erwähnten unverschämten Eintrieb von Studiengebühren einfach so viele Dinge bietet die es bei uns nicht gibt und in den nächsten 10, 15 Jahren auch nicht geben wird. Technik, Personal, Didaktik (meist), Systematik des Unterrichts und was weiß ich sind einfach gut.
4b) Eigentlich auch Teil der Ausbildung: Das FITREC, wie bereits erwähnt und ausführlichst beschrieben, ich verweise auf frühere Einträge. Und ja, es kostet mich nix, nada, nothing, nietzschewo.
5) Meine Mitbewohnerin. Sie mag zwar nicht mehr so aussehen wie früher, was ein Leben in diesem Fast Food Sumpf eben so mit sich bringt, dennoch mag ich sie. Sie hält Ihre Umgebung sauber (ihr natürlicher Widersacher in diesem Spiel ist Connor, dessen Ordnungs- Energiespar- und Hygienebewusstsein geradezu konträr verläuft). Ausserdem berät sie mich in allen was mit Musik, Ausgehen, Parties und Bands etc zu tun hat. Natürlich hat sie auch ihre Schattenseiten, der generelle Unwille nach durchzechten Nächten das Bett am Tag danach zu verlassen stößt bei mir auf Kopfschütteln, wenn du trinken kannst musst du auch nachher dafür grade stehen können. Mitunter durchdenkt sie auch nicht alles im Voraus was zu angesprochenen Problemen beim Umzug geführt hat. Dies kann aber auch lustig enden, wie gestern als sie wie Connor in der Microwelle kochen wollte. Nachdem sie ein Ei 10 Minuten in einer Plasteschüssel in 'gekocht' hatte ist selbiges beim Herusnehmen das spontan explodiert, hat die halbe Küche verklebt und verdünstet und mich sagen wir leicht erheitert.
6) Amerikanischer Sport. Endlich das volle Programm; Sunday Night Football mit Kommentatoren die einem nicht ständig die Regel erklären wollen, Baseball gleich neben der Uni (morgen gehts zu Red Sox Game in den Fenway Park), Basketball started bald, dann kann ich endlich die Lakers sehen wie sie die Celtics platt machen. Ausserdem kann ich im Park um die Ecke Basketball spielen, gestern hat mich ein kleiner Schwarzer herausgefordert der dann aber irgendwie nicht verteidigt hat und von mir agbezogen wurde -so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Ausserdem haben endlich mal ein paar Leute Ahnung von was ich rede (ausgenommen Hoesi, Malte, Christoph denn die konsumieren ja jeglichen Sport kompulsiv).
7) Mein Viertel. Etwas heuntergekommen und schmutzig evtl an einigen Ecken, dafür nahe an der Uni, mit guter Bahnanbindung und in guter Nachbarschaft zu den Iren und zwei Liquorshops in jeweils 2 Min Entfernung.
8) Bagel Rising. Mein Lieblings Frühstücksladen, die besten Bagel der Stadt, frisch und lecker, macht satt und ist wahrscheinlich nicht mal giftig und/oder lebensgefährlich ungesund. Im Gegenteil.
9) Hausparties. Trotz und teilweise gerade wegen der Tatsache das sie tatsächlich den Klischees entsprechen. An der Stelle ist das Mass. State Law auch machtlos den egal wie oft Leute verhaftet werden weil sie als unter 21 jährige trinken, gegen Hausparties ist kein Kraut gewachsen. Und obwohl jeder vernünftige Mensch mir widersprechen wird und der Meinung ist man sollte nicht auf Dächern feiern sei fairnesshalber gesagt: Im Moment find ichs noch ganz lustig, klar is ja auch was Neues, und das tatsächlich jemand runterfällt und dabei umkommt passiert auch nie (offensichtlich aber gestern, das stand zumindest im Globe). Aber die Europäer unter uns kennen ihre Grenzen und das ist auch gut so.
10) hmm, da musste ich jetzt schon etwas grübeln, so richtig viele herasragende Dinge gibt es eben doch nicht. Vielleicht die geringe Arbeitslosigkeit, führt sie doch dazu das selbst ne Pfeife wie ich hier arbeiten kann. Ab Montag offiziell für die Uni als Diskussionsleiter und Deutschtutor, wird also in meinen bisherigen Tätigkeitsbereich fallen, auch wenn es zu Beginn nur eine Stunde sein wird in der Woche. Aber immerhin erledigt sich damit der Vorwurd dass ich nur feier und studier. Jetzt arbeite ich auch noch, diesmal sogar legal.
11) Desweiteren: der amerikanische Gedanke, selbst wenn du ein Verlierer bist redet man dir noch ein du bist wichtig und kannst es schaffen, so geschehen beim für mich demütigenden (weil ich unterfordert bin) B-Team Training des Volleyball Clubs. Weiß nicht ob ich da bin weil ich zu schlecht bin oder weil man als Graduate Student nicht ins A-Team kann aber ich hoffe auf letzteres. Amerikanische Offenheit udn Freundlichkeit, wenn sie auch nur Fassade ist, es ist trotzdem schön wenn Leute zuvorkommend freundlich sind. Gilt allerdings nicht in Fast Food Restaurants, dort herrschen andere Gesetze. Dollar Bier, wie der Name schon sagt. Malt Liquor, siehe letzter Eintrag oder email an: 40oztofreedom@gmx.net ;das noch immer gute Wetter, auch wenn diese Temperaturumschwünge nervig sind, Drahtlos Internet überall, freie Kopien und Umsonst Essen in einem Büro für Studenten die nicht auf dem Camous wohnen... also für mich, direkt an der Uni. All-Night Pizzerias da sie einem vorm Hungertod bewahren.
Ergänzungen und Korrekturen zu den Listen werden gerne entgegengenommen bzw werden wahrscheinlich mit der Zeit von mir selbst vorgenommen.
Schlaft gut, jetzt bin ich auch endlich müde
best,
k
1 comment:
ich weiss schon wer einen herzinfarkt bekommt wegen der party "auf dem dach" ... sowas gibts hier net, zu viel campus security!
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