Tuesday, September 12, 2006

Orientierungslos auf weiter Flur

Okay, um die letzten doch etwas zusammenhangslosen Geschichten mit diesmal hoffentlich weniger kritikwürdiger Rechtschreibung einmal etwas zu ordnen lasst mich ein paar Dinge chronologisch erklären. Auch wenn dies den Unterhaltungswert sicherlich drückt.
Samstag: Der Tag nach freitag, das Wetter war Gut, meine Laune schlecht. Wollte eigentlich mit einigen der Internationalen abends noch ausgehen, hatte aber zu wenige Kontakinformationen und konnte nicht rechtzeitig herausfinden in welche Bar denn der geplante Ausflug gehen sollte. Das war zwar natürlich bitter, besonders da dieser Reinfall schon der zweite des Tages war. Der erste ereignete sich als ich zu spät zum angekündigten umsonst BBQ auf dem Campus aufschlug, und ausser nervig bunt in Fraternity Shirts (Studentenverbindungen die sich mit meist griechischen Buchstaben schmücken, an der Oberfläche sozial engagiert sind, doch aber eigentlich nur ein Versteck für ruchlose Säufer allen Alters, besonders aber der unter 21 Jährigen sind) gekleideten Studenten nur 20 Minuten nach Beginn des BBQ nichts mehr entdecken konnte. Soll heißen, das Essen war alle.
Jennifer musste dann abends wieder auf Arbeit, sie arbeitet offiziell für eine Forschungsgesellschaft, unter Freunden gibt sie aber stolz zu, dass sie ihre Seele an den Teufel im Kamelskostüm verkauft hat. Sie zieht durch Bars und vertelt Feuerzeuge etc. für Camel und befragt Raucher zu ihren Gewohnheiten. Da die Etablissements (ups R/G?) besonders abends frequentiert werden, arbeitet sie oft von 1900 bis 0300.
Sie war also auf Arbeit und ich bin zu den Iren gegangen. Ein weiterer Fehler. Warum? Iren sind nett, reden komisch und trinken zu viel. Wir essen zusammen, kaufen Bier, trinken ein wenig... ihr kennt das, dann geht man weg und eh man sich versieht passieren lustige Dinge und mit der Erinnerung an vergangene "Ereignisse" mit den Iren noch frisch im Kopf, hielt ich die Augen offen. Diesmal gab es keine Zwischenfälle, nur die beiden Mädels waren ziemlich schräg drauf. Ausserdem haben Iren die Angewohnheit mit 100-150 Dollar pro Person auszugehen weil man soviel in Irland so etwa braucht an einem Abend. Naja, jeder denke darüber was er will.
Bin mit einem sehr limitierten Budget über die Bühne gekommen und trotzdem die Bars (und dafür war ich erstmal seit meiner Ankunft hier dankbar) um 0200 spätestens die Leute rausgeschmissen haben müssen, wachte ich schon gegen 1100 des Folgetages auf. Mein letztes Bier hatte ich unverrichteter Dinge noch in Sichtweise abgestellt nachdem ich es unter Missachtung sämtlicher Gesetze dieses Landes 200 Meter von den Iren zu mir getragen hatte. Leider gibts von dem Abend keine Bilder, denn die hätten bestimmt Unterhaltungswert.
Bin dann um etwas klar zu werden ein bisschen in den Park um Basketball zu spielen, begleitet hat mich Ben (der mit dem Miller Shirt) der, in einer ähnlichen Gründen wie ich, auch etwas munterer werden wollte. Am gleichen Nachmittag sind Jen und ich dann nach Cambridge gefahren, den Ort meiner eigentlichen Bestimmung. Ich hab die Harvard Statue fast zu mir sprechen hören als ich vor ihr stand... "Komm zu uns, du bist die Elite". Aber eben nur fast. Unser Ausflug, für den ich sämtliche Transport- und Essenskosten (wiedereinmal) trug, endete dann (wiedereinmal) bei McDonalds. Da ich den ganzen Sonntag irgendwie kank war, ging der Fraß (Fras?) irgendwie noch weniger runter als sonst. Zur Erklärung sei angemerkt, dass Jennifer seit Tagen von meinem Geld lebt, da sie keinen CENT mehr besitzt. Sie ist einfach blank, ihren Scheck von ihrem alten Arbeitgeber in Texas hat sie immer noch nicht und daher ist sie blank. Unglaublich, wie schnell das hier geht. Jedenfalls hat sie mir nen Scheck über 170 Dollar geschrieben, denn das ist die Summe die sie mir schuldet. Am Freitag ist Zahltag, dann kann ich ihn einlösen. Sehr beruhigend. Hab dann Sonntagabend endlich wieder einem meiner lange vernachlässigten Hobbies frö(h?)nen können und Football geschaut. Endlich wieder Football im TV, wie ich das vermisst hab.
Montag musste ich dann versuchen mit den aus bekannten Gründen unvollständig gebliebenen Hausaufgaen fertig zu werden. Also ging es auf an die BU zum lesen und Lernen, nachher noch ans Boston College, das auch viel schöner ist als die BU (F: Warum bin ich an der Mistuni gelandet? A: Weil das die einzige ist, wo ich hinkonnte, und trotzdem ist sie von Ausstattung und Service in einem anderen Universum vergliche n mit der TU Dresden).
Jen hatte seit einer Woche nicht gertunken und musste daher gestern unbedingt ausgehen, als sie also gegen 1800 in die Kneipen ist bin ich noch bis 2100 am BC gewesen um mir langweilige fachbücher reinzupressen, die nach einiger Betrachtung doch weit einfacher gestrickt sind als unsere deutschen. Die Devise hier lautet oft, jeder Vollpfosten muss es verstehen können, daher viele Beispiele, viele Seiten mit Buchstaben drauf und eher dünner Inhalt.
Bin dann nach meiner Ankunft hier im Apartment noch Jen hinterher in die Kneipe gefolgt um sie vor größeren Schäden zu bewahren. Zu spät, da war schon ein kleiner, übelriechender Spinner der sich was auf sie eingebildet hatte. Offenbar hat ihn weder ihr mehrmaliges Nein, noch die Tatsache dass sie einen Freund hat und auch, und das ist auch schade aber wohl nicht zu ändern, schon seit langem nicht mehr wirklich gut aussieht, nict davon abhalten können. Ausserdem brauchte er unbedingt einen Schlafplatz und hatte ihr ziemlich viel Bier gekauft.
Trotzdem war es meine Aufgabe sie vor sich selbst zu schützen, doch mein Versuch sie durch die Hintertür einer Kneipe herauszuschleusen während ich den in der Kälte wartenden Lustmolch ablenken wollte (er hat keinen Ausweis und kannte den Türsteher nicht, musste deswegen bei der letzten Kneipe draußen bleiben) scheiterte. Bin dann trotzdem gegangen, sie ist kurz nach mir rein, ohne den Typen, denn der war nach dem ich ihm eine schlimme Lüge erzählt hatte dann doch verscwunden und hat sie nicht weiter behelligt.
Gut das ich so vernünftig und langweilig bin, da passiert mir so was aufregendes nicht und verlassen werd ich auch nicht.
Das soll reichen für heute, morgen gibts dann Höhepunkte meines blamablen Auftritts beim Auswahltraining zum Volleyballteam. Oder eine Schilderung meines Triumphzuges, wir werden sehen was passiert.
best,
k

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