Sunday, October 01, 2006

Es gibt Tage

an denen passiert einfach nix erzählenswertes. Nix neues, keine wirklich spannenden oder fesselnden Geschichten. Zumindest nicht mehr für mich, weiß ja nicht wie das bei euch ist, reißt es noch einen vom Hocker wenn ich wieder von den letzten Parties erzähle? Oder mich über Leute auslasse die ich nicht leiden kann? Oder gar von der Uni anfange?
Ich weiß es nicht, Feedback krieg ich ja auch nicht grade wirklich viel. Vielleicht ist es mal an der Zeit wenn ihr mir was erzählt, was geht denn bei euch so vor sich? Hab jetzt die letzten Wochen recht detailreich erzählt was ich so treib da wär es doch irgendwie fair mal etwas aus der Alten Welt zu hören.
Bis es soweit ist, kann ich zusammenfassend sagen das es über die letzten Tage etwas kühler und herbstlicher geworden ist. Heute hat es den ganzen Tag geregnet -mehr oder weniger- daher ist meine Laune auch nicht besonders. Hab soeben einen Großteil des Abends vor dem Fernseher verschwendet und ein weiteres einseitig langweiliges Sunday Night Football Game gesehen. Die Werbeunterbrechungen bringen mich zur Weißglut und auch Brian war eher müde als unterhaltend. Hatte eigentlich 120 Seiten zu lesen, davon sind noch 60 übrig, Lust hab ich aber keine mehr. Bin einfach müde. Vielleicht liegts an den 1,5h Training und meiner wiedermal aufgeschlagenen Hüfte, vielleicht an meinen Halsschmerzen oder der mangelnden Essqualität. Highlight des Tages war heut mein Subway Sandwich zu Mittag für 6$. Vielleicht lags am gestrigen Abend an dem wir mit ein paar von mir liebevoll 'Internationals' genannten Freunden und nem Kasachen der hier ganz viele Leute kennt bei einer Hausparty gewese sind und ich erst gegen 3 Uhr irgendwas hundemüde heimgekommen bin. Natürlich war ich nicht betrunken, das Bier (Bud Light) kriegt man hier einfach nicht mehr runter, bezahlt hab ich auch noch das meiste und das in nem Laden in dem wir fast rausgeworfen wurden weil die ja unbedingt punkt 11 schließen müssen, keine Sekunde später weil man danach keinen Alkohol mehr verkaufen darf (State Law, die Spaßbremse in New England). Vielleicht hatte ich auch deswegen noch schlechte Laune und als dann der Türsteher an der Bar in der wir unsere Begleitungen abholen wollten mir auch noch -meines Ermessens nach- flach gekommen ist, und war SOOOOOO kurz davor... aber naja ich bin ja zivilisiert. Quintessenz war das ich nicht wirklich Spaß hatte gestern, ging auch nicht weil cih von Freitag noch zu müde war. Freitag fand meine lang geplante und doch zu überstürzt ausgeführte Party hier statt, alles verlief ruhig. Die internationalen können sich wenigsten fast immer benehmen und so war es auch nur eine Bestätigung meiner Theorie über sozial schwache amerikanische Studenten das irgendeine von diesen College-Tussis kurzzeitig tiefgehende Gespräche mit unserer Spüle geführt hat, da das bad gerade geschlossen war. Warum die sich auch immer so gehen lassen müssen fragt nun der gebildete Leser, tja dieser Frage ist man schon mehrmals nachgegangen und wir (die internationalen) sind relativ sicher das man in den Gesetzen und der gesamten Trinkkultur dieses Landes den wahren Schuldigen findet. Wer derart absurde Regeln aufstellt will geradezu das man sie bricht und die Produzenten der meisten schlechten amerikanischen Biere wissen wahrscheilich auch warum die Kids die Brühe nur kaufen um sich ins Delirium zu trinken: Genißen kann man das nicht und eine moderate Trinkkultur mit Essen und Wein oder nem Bier zum Abendbrot gibt es nicht. Stattdessen gibt es 30er Packs mit abartigen aber starkem Dosenbier damit es schneller geht, der Student bei Zeiten sein Ziel erreicht. So hat sich über Jahrzehnte hinweg diese Unart entwickelt und wir alle schütteln da manchmal einfach nur mit dem Kopf, klingt zwar nicht glaubwürdig aus meinem Mund, ist aber trotzdem so.
Da ich nun doch wieder in einen semi-tiefgehenden Schreibrausch verfallen bin bleibt noch zu erwähnen dass ich auf gestriger Party das Vergnügen hatte an einem kurzen politisch motivierten Gedankenaustausch mit einem kahlköpfigen Army Typen, der in absehbarer Zeit in den Krieg gegen den Terror zieht (denn irgendjemand muss es ja machen) und die Bushregierung natürlich unterstützt, verwickelt war. An ebendiesem Gespräch nahm auch mein russischer Kumpel Dmitri teil, ich vertrat die wiedervereinigte deutsche Seite. Sehr interessannt was man da so alles erfährt. Unter anderem glaubt der Soldat an den kommenden Krieg mit China, da waren wir uns schnell einig, nur kannte er natürlich nicht Huntington's bücher zu diesen Szenarien. Dmitri hingegen konnte recht gut von der russischen Seite argumentieren und gewährte uns Einblicke in seine Welt was ich sehr spannend fand.
Wie dem auch sei, studiert hab ich auch, besonders unser Video Kurs hält mich auf Trab. Für unseren Dreh am Freitag hatten wir bereits letzte Woche ein Script verfasst und während des Drehens musste ich kurzzeitig den Freund meiner Mitstudentin aus Venezuela spielen, was wiederrum nicht der Rede wert währe, wenn es für den Dreh nicht erforderlich gewesen wäre, uns als Paar in allen möglichen Lebenssituationen (im Beisein ihres richtigen Freundes) ablichten zu lassen. Hab selten soviel gelacht bei der Arbeit, trotzdem sind diese Art Hausaufgaben sehr zeitkonsumierend, wenn auch effektiv da man wirklich lernt mit der Kamera umzugehen, richtig zu Belichten und seine Mitstudenten besser kennen lernt.
Sonst ist Freitag nicht viel passiert, auch Donenrstag abend war sehr ruhig. Zum einen weil ich von Uni und Training müde war, zum andern weil das auch den andern so ging und niemand mit mir weggehen wollte. Aber Fluch der Karibik auf nem Laptop mit Brian und Ciara zu schauen ist immerhin besser als... hmm... als abends am Computer zu sitzen und das alles aufzuschreiben.
best
k

1 comment:

Anonymous said...

Schon wieder so viele Partys- kein Wunder wenn keiner mehr darauf eingeht, seien es Neid oder Frust. Hier passiert auch nicht mehr, es regnet nun doch endlich, die Äpfel müssen also vom Baum fallen , pflücken is nich bei der Nässe, morgen ist Feiertag- Thema für pol. Diskussion- Tag der Einheit-
Partys sind vorbei, wenigstens vorerst, ansonsten im Osten nichts Neues