Tuesday, November 28, 2006

Pregame – Texas Holiday – After Show (final)

Nachdem ich vergangene Woche mehrfach für urlaubsreif erklärt worden war, begann selbiger schon ansatzweise am letzten Wochenende vor Texas. Nachdem die letzten Einkäufe fürs Wochenende erledigt waren ging es zu Gina’s Geburtstagsparty nach Downtown Boston in einen Pub mit Dancefloor, von dort dann 2 Uhr morgens zu Fuß durch halb Boston zurück weil es um diese Uhrzeit einfach keine freien Taxis gibt. Nach etwa drei Meilen hat uns dann ein Bus eingesammelt und für unverschämte 10 Dollar doch fast nach hause gebracht. Nach einem kurzen Zwischenstop bei einer Kommilitonin hab ich dann gegen 4 Uhr morgens zu Fuß die Heimreise vom South Campus aus angetreten, dabei aber meine Ortsunkenntnis bei Dunkelheit und Nebel vergessen und dann für eine weitere Stunde anfangs recht planlos und zeitweilig etwas nervös durch Brookline und Allston geirrt bevor ich dann um 5 zu hause war.
Der Sonntag begann erwartungsgemäß etwas später und verlief dann recht ereignislos wenn man von Packen, Football schauen und mit Jen essen gehen absieht. Ausserdem bin ich im Wintermantel (wichtige Info, nicht vergessen) noch in „Our House“ gewesen um mein Boston Abschlussbier zu trinken.
Montag morgen begann dann schon 730 Uhr damit, dass die letzten Vorbereitungen getroffen werden mussten, dann gings mit vollem Gepäck zum kostenlosen Frühstück an die Uni, dann noch eine Stunde in den Schneidraum und kurz vor Mittag dann auch schon zum Flughafen. Mein Ticket hab ich natürlich nicht problemlos gekriegt und erwartungsgemäß hatte der Flug auch Verspätung aufgrund der hohen Verkehrsdichte im Luftraum von DC. Mit einer Stunde Verspätung gings dann ab in die Hauptstadt und das ohne Essen weil US Airways arm sind. Von dort gabs dann wieder Komplikationen da der Anschlussflieger defekt war, und kurzerhand ne andere Maschine hermusste. Trotzdem bin ich dann irgendwann in Houston angekommen wo man im übrigen mit einer computergesteuerten kleinen U-Bahn von Terminal zu Terminal gefahren wird, fast wie auf dem Rummel. Gegen 11 gings dann weiter nach San Antonio, wo ich pünktlich von Damon, Elise und Danielle empfangen wurde.
Mein erstes Essen auf texanischem Boden war dann ein Bacon Cheeseburger und zwei große Dr. Pepper, die ich genauso genossen habe wie den Blick auf die von Billboards erhellte Weite des Texanischen Hinterlandes zwischen San Antonio und New Braunfels.
Nach einer entspannten und ruhigen Nacht in einem richtigen Bett bin ich dann Dienstag gegen 10 aufgestanden und mit Danielle nach San Marcos zum Frühstück/Mittag gefahren. Nachher ging es dann zu Einkaufen zu Kohls und anschließend zurück nach hause. Da Jen Dienstag nachmittag angekommen war ging es natürlich abends in die Bars von San Marcos in denen dann allmählich die meisten der alten und neuen Bekannten hinzustießen. Von der Tavern sind wir ins Showdown und anschließend zu Brooke und noch zu einer weiteren Party gefahren. Übernachten durfte ich bei Jen’s Schwester im neuen Haus, wo ich nach einer kurzen Nacht mit hämmernden Kopfschmerzen gegen 930 wieder erwachte.
Als erstes sind wir am Mittwoch dann zu Garcia’s gefahren um ein nahrhaft leckeres mexikanisches Essen und nen kräftigen Kaffe zur körperlichen Wiederherstellung zu uns zu nehmen. Dann ging es zurück nach New Braunfels wo ich dann Devlin getroffen habe. Mit ihm und Danielle nebst Freunden haben wir dann den Rest des Tages in SM zugebracht, und das bei angenehmen 70F und Sonnenschein. Natürlich war ich im Paper Bear, hab bei Jack in the Box meinen Milkshake geholt und im Cedars einen weiteren Kaffee in meine Blutbahn gepumpt. Devlin und ich waren dann auf ne Runde Foosball und Pool im neu eröffneten Sean Patrick's Irish Pub. Nachdem Danielle nebst Anhang dann in Cedar's Wasserpfeife-rauchend den Tag hat ausklingen lassen sind Devlin und ich dann auf einen Pitcher Shiner Bock ins Showdown von wo aus uns dann Jen, Berto und Stacie zu einer kostenlosen Show in Riley’s Tavern (ne Kneipe die Lauren’s Bruder gehört) eskortiert haben. Die Country-Rock Show in der deutlich texanisch geprägten Bar, wo jeder ohne Cowboyhut automatisch ein Stranger ist, gehört definitiv zu den coolsten Dingen die ich hier bisher so gesehen hab. Da in SM die Bars um Mitternacht schließen müssen, sind wir kurze Zeit später dann auch zuhause gewesen. Und das war auch gut so.
Donnerstag war dann endlich THANKSGIVING und der bereits seit Mitternacht im Ofen wartende, zarte und wohlriechende Truthahn durfte endlich gegessen werden. Natürlich hab ich bei den Vorbereitungen mitgeholfen, auch wenn ich nicht immer wusste was ich da zusammen rühre. Nachdem gegen Mittag die Famile langsam eingetrudelt kam wurde dann ein Festmahl bestehend aus Ham, Fried Turkey, Turkey, Sweet Potatoes, Pumpkin Pie etc aufgetischt und im Verlaufe des Nachmittags gegessen. Nebenbei lief Football, die Cowoys haben natürlich gewonnen, Oma ist 80 geworden und auch sonst waren alle glücklich. Nachdem der Abwasch getan und Onkel, Tanten und Neffen nach hause gefahren waren (natürlich jeder in seinem eigenen riesigen Truck), bin ich dann mit Devlin noch ins Showdown und von dort zu ner kleinen Party bei Brooke gefahren. Eigentlich war alles wie vor 3 Jahren, es waren nur nicht ganz so viele Leute da wie sonst J
Freitag war ich dann vormittags zuhause bevor wir dann mit Devlin wiedermal mexikanisch Essen waren, das ganze in kurzen Hosen, T-Shirt und Sonnenbrille. Genauso sind wir dann auch durch das weihnachtlich geschmückte San Marcos gelaufen, nur Weihnachtsstimmung will bei mir in diesem für mich spätsommerlichen Wetter nicht aufkommen. Das Gras ist noch immer von der Sonne verbrannt und die meisten Bäume haben auch noch ihre Blätter und ich trage noch immer nix winterliches. Nach einem kurzen Wiedersehen mit Jens Familie im Showdown gings dann zum Abendbrot zurück nach New Braunfels und kurz darauf zu einem Konzert nach Austin mit den üblichen Verrückten Berto, Jen, Stacie und einigen neuen Gesichtern. Da meine neuen Klamotten und mein von mehreren Personen als ‚foreign’ identifiziertes Aussehen hier eine ein Magnetwirkung auf Frauen haben scheinen, musste mir Jen dann bei der Flucht aus Austin helfen (...) Abgerundet wurde der Abend getreu des alten Robert Earl Keen Songs nach im Taco Cabana mit einem Frühstück bestehend aus Breakfast Tacos mit Ei und Bacon gegen 4.
Erwartungsgemäß konnte Devlin dann am Samstag wieder nicht pünktlich aufstehen und so sind wir erst nach dem Mittag mit Damon und Elise in San Antonio zum einkaufen gekommen. Nun hab ich endlich zwei Hemden die zu meinem Blazer passen und ich muss nicht immer Jen’s Sachen anziehen. Zum Abendessen gabs dann Steaks und Reste von Thanksgiving, eine ordentliche Grundlage die Nacht. Da Devlin noch seine Sachen packen musste ist er nur kurz auf ein paar Bier mit ins Triple Crown gekommen, eine weitere kleine, verräucherte Bar in der fast jede Nacht irgendeine Band spielt. Kaum an der Bar sprechen mich Leute an die der Meinung waren mich zu kennen, wie sich herausstellte hatten sie recht und ich musste einsehen dass ich einfach zu viele Leute gleichzeitig kennenlerne um mir Namen und oder Gesichter zu merken. Da ich mein kitschiges Hug Me (Drück mich) Shirt anhatte, wurde ich unaufgefordert von einer leider nicht wirklich attraktiven Fremden gedrückt, ausserdem hab ich durch Zufall eine ehemalige Austauschschülerin getroffen (Carina) die es sich nicht nehmen lassen konnte mir Drinks auszugeben. Jen und Berto haben mich dann noch mit zu einer Party bei Tucker mit genommen, wo ich dann auch übernachtet habe.
Sonntagbegann dann nach einer wieder viel zu kurzen Nacht mit einem mexikanischen Frühstück, welches obwohl brennend scharf wieder verdammt lecker und was viel wichtiger ist: fettig war. Das Problem mit texanischen Chili ist, dass er nicht nur beim Essen brennt sondern auch nachher wenn er zur Hintertür wieder raus will. Daher rumort mein Magen etwas und so nahe war ich den Tränen im Badezimmer auch schon eine Weile nicht. Gegen Mittag ist Devlin dann mit Elise und Oma nach Lubbock zurück gefahren, Montag ist seine Ring Ceremony und demnächst dann Graduation. Offenbar verging die Woche hier viel zu schnell und bereits jetzt denke ich darüber nach wann und wie ich wieder zurück komme. Es ist schwer zu beschreiben warum, aber seit ich hier bin, schwebe ich auf einer kleinen Wolke umher und ab und an erwische ich mich dabei wie ich einfach nur dasitze und froh und erleichtert vor in mich hin grinse während ich in den Sonnenuntergang in der Prärie schaue, oder wenn wieder jemand irgendwas nettes gesagt hat. Die Leute hier im Süden strahlen eine Gutmütikeit aus die einem zumindest vorübergehen sämtliche Sorgen nehmen kann, alle sind nett, sprechen einen drolligen Dialekt und umarmen einander häufiger als im Norden. Die Zeit scheint langsamer zu vergehen, alle strahlen Ruhe aus und bewegen sich etwas langsamer, kaum jemand rennt oder ist wirklich gestresst und das ist eine willkommene Abwechslung in Anbetracht der anstehenden Stresswochen zu Ende des Semesters.
Nachmittag kam Stuart dann noch vorbei und wir sind zur High School gefahren um ein bisschen Football zu spielen, da er aber nur wenig Zeit hatte blieb es bei dem einen Treffen. Haette gerne laenger mit ihm geplaudert aber man kann eben nicht alles haben. Der Rest des Tages verlief dann ruhig und ausser Football schauen hab ich nicht viel unternommen. Da keiner der Verrueckten aus SM Zeit zu haben schien bin ich dann auch zuhause geblieben um zu packen. Nebenbei hat mir Damon dann noch von der etwas anderen Seite Texas' erzählt. Zunehmende Besiedlung, unwillige mexiknische Wanderarbeiter, Arbeiter die mit Messern nach ihm werfen weil er sie falsch hoch gezogene Wände wider abreißen lässt; fehlende Manieren bei der Jugend, der Verlust von Respekt und Stipendien die nur die inzwischen spanische Mehrheit fördern und für seine Kinder nix übrig haben... etc.
Montag begann dann 615, also viel zu zeitig. Damon hat mich mit auf seine Baustelle genommen und gegen 830 waren wir dann auf dem Flughafen in San Antonio. Die erste Etappe mit Continental nach Houston war die beste des Tages, die folgenden Fluege mit US Airways waren wieder mal furchtbar. Nach ueber 5h Aufenthalt in Houston ging es dann mit deutlicher Verspaetung nach Charlotte wo ich dann mein Flugzeug verpasst haette wenn es nicht auch 80min Verspaetung gehabt haette. Da US Airways nur ein Getraenk und ein paar Salzprezeln serviert war ich gezwungen auf dem Fughafen zu essen. Erst gabs Bacon Cheeseburger, in Charlotte dann Mozarella Sticks und ein Bier in einer kleinen Sportkneipe. Ausserdem konnte ich ein letztes mal den Charme des Suedens geniessen; die Bedienung sprach mich innerhalb meines 30-minuetigen Aufenthalts insgesamt 7 Mal mit honey, darling, baby und sweety an. Und das lindert den Schmerz der unbequemen Sitze im Flieger schon erheblich. Statt um 10 war ich dann etwa halb 12 in Boston, voellig erschoepft und schon etwas wehmuetig. Unser Aptartment glich meinen Erwartungen entsprechend einer Hoehle in der ein Schwein lebt. Glad to be back...
Nun zum Visuellen Teil:


23. November, Valley Acres Rd 201

Hmmm Turkey Dinner mit Devlin & Danielle

mit Murphy

Devlin, mein Chauffeur für alle Fälle

The Black Irish in Austin, 710

Nur um zu zeigen dass die auch Instrumente hatten

Berto isst, dahinter Brendon der auf dem Weg nach Austin vergeblich auf einen
Pinkelstopp warten musste und sich unter dem Gelächter der Mitfahrenden in
eine Flasche entleerte.

The Beauty & The Roomate

Devlin natürlich auch...
430 a.m. im TACO CABANA!

Die Familie... wie eh und je

frag mich wer sein Auto beschmiert hat...

er wars nicht, der einzigartige Stuart McSpadden
Mit ner ordentlichen Kamera würde dies hier wie der schönste Sonnenuntergang der Welt aussehen. I miss Texas already...

5 comments:

T said...

Paper Bear, Jack in the Box, mexikanisches Essen und texanische Sonnenuntergänge ... komme was wolle, ich muss da auch nochmal hin!!!

Anonymous said...

Topp,so viel neues ist immer gut zu lesen. Freut mich, dass es so fetzig war.
Wegen Telefonieren am WE tut mir leid, aber erst hatte ich keine Zeit und als du mich angeklingelt hast hatte ich leider erst 4h geschlafen und da hab ichs nicht mitbekommen. Wir versuchens aber nochmal!

Anonymous said...

Na sweety,baby... schön dass du so viel Spass, Essen und Sonne hattest! In dem Sakko mit weißen Hemd- sah deine Mutter da etwa eine Krawatte???- siehst du richtig versnobt aus , aber auch wenn du Texas liebst und dich dafür sogar verkleidest- du wirst nicht Präsident!- höchstens Gouverneur.

kuli said...

haha, nein krawatten trag ich nicht und das weiße hemd gehörte nicht mal mir, wenn du genau hinschaust siehst du dass es verkehrt herum zugeknöpft ist... inzwischen hab ich aber zwei eigene Hemden und muss nicht mehr Jens Sachen anziehen ;-)

Anonymous said...

Großer, wir haben uns auch wegen der Krawatte täuschen lassen, naja.Leider bist Du telefonisch schon zwei Tage nicht zu erreichen, müßten aber dringend mit Dir sprechen. Hoffentlich klappt es heute Abend mal. Liebe Grüße von den beiden O`s.