... sagte irgendjemand offenbar wichtiges während der Vorstellung des Gast-Lecturers am vergangenen Donnerstag Abend während der sich annähernd 15 Minuten hinziehenden Ankündigung des, (im Sinne von: des einzig wahren) Professor emeritus des Dept. of History and Politics:
Howard Zinn
Jeronimo und ich waren dabei, live und in Farbe als die 84 Jährige Ikone die Bühne betrat und eine Gastunterichtsstunde hielt. Dunkler Anzug mit hellem Hemd, seit langem schon weisses Haar und eine chracteristisch links-radikale Einstellung die sich immer wieder in teilweise beißendem Sarkasmus äußert standen dem nun doch gealtertem Mann noch immer recht gut und ließen ihn zu seinem 50-jährigen (!!!) Lehrer Jubiläum noch einmal in vollem Glanze strahlen.
Alle die, die A People's History of the United States gelesen haben, wissen worüber er gesprochen hat, können sich wahrscheinlich lebhaft vorstellen wie er die gegenwärtigen Fehler der Bush-Administration entlarvte und verglich mit all den für viele in Vergessenheit geratenen Untaten vergangener Administrationen. Alle die, die wissen wie intelligent und weitsichtig dieser Mann ist können sich wahrscheinlich auch problemlos vorstellen wie er Fakten, Jahreszahlen und Zitate aneinanderreihte um seinen Aussagen Gewicht zu geben und sie können sich wahrscheinlich ausmalen in welchem Kontext historische Ereignisse vom Unabhängigkeitskrieg über den Spanisch-Amerikanischen Krieg bis zu Vietnam und dem gegenwärtigen Disaster in Irak betrachtet wurden. Dazwischen Zitate von Langston Hughes und Anekdoten über die Märsche von Selma, Alabama nach Montgomery an denen er teilgenommen hat. Alle jene die wissen, wer Howard ist, mit etwas Fantasie könnt ihr euch das Spektakel im ehrwürdigen und bis auf den letzten Platz gefüllten TSAI Performance Center auf dem Campus vorstellen - alle anderen haben wahrscheinlich keine Ahnung was sie verpasst haben...
Wie dem auch sei, ich war verdammt froh den Mann dessen Buch auf meinem Schreibtisch liegt und der mir so viel mehr über US Geschichte beigebracht hat als die meisten Geschichtskurse jemals könnten, einmal haben erleben zu dürfen. Wahrscheinlich wird es bei diesem einen Mal bleiben, aber nun gilt es Noam Chomsky auf der anderen Seite des Flusses zu erwischen!
Gebant und überwältigt blieben Jeronimo, Markus und ich nach der 3. Runde stehender Ovationen auf den Rängen stehen als sich der Saal leerte und einige noch versuchten ein Autogramm zu bekommen. Gebannt und erstaunt standen wir wohl für zwei, drei Minuten und versuchten das Gehörte langsam setzen zu lassen. Einer der Sprecher, offenbar ein Country-Fan, änderte den Text eines alten Country Songes um seine Bewunderung für Howard Zinn auszudrücken: "My Hero has always been Howard". Da kann man nur zustimmen.
Bilder habe ich leider keine machen können da ich den ganzen Tag auf dem Campus war und direkt von meiner Computer class rübergerannt bin ohne meine Camera holen zu können.
Da die Stunde live übertragen wurde nehm ich an es gibt im Netz irgendwo ein Video und bestimmt auch Fotos zu sehen, wenn ich eins finde werd ich es hier posten.
Zum Rest der Woche gibts nicht viel zu sagen, bin direkt von der Uni heim gestürmt, hab mich umgezogen und dann ab ins Training. Nachher noch schnell den doppelten Cheseburger geholt und dann mit Berto ins Sunset Grill auf einen Pitcher Irish Beer.
Gestern dann war ich vormittags filmen, hab meinen Advisor zwecks neuem Stundenplan getroffen, vergeblich versucht ne Kamera auszuleihen, einen Bruchteil meines Oakley Spots gefilmt weil Laura nicht zum Dreh aufgetaucht is (...) und nachdem ich dann den Fragebogen für die Com. Research Class fertig gestellt hatte ging es auch schon auf Party. Es war Stacy's letzter abend in Boston, daher gings erst in die Bar und nachher noch zu Dan, der nun in einem neuen, sauberen Apartment wohnt. Zurück waren wir irgendwann, daher bin ich heut auch erst zu Mittag aufgewacht. Am späten nachmittag waren wir dann noch auf dem Haymarket um die nötigsten Einkäufe im Gewimmel zu erledigen. Die Geschehnisse dort könnten eigentlich einen weiteren Post füllen aber ich hör mal auf für heute. Nur soviel noch: Hab heut zum ersten Mal ein Auster gezutscht. Kalt und roh mit scharfer Soße, dazu Zitronensaft, gleich auf dem Markt im hektischen Gewimmel des multikulturellen Marktes. Yeah.
best,
k
Alle die, die A People's History of the United States gelesen haben, wissen worüber er gesprochen hat, können sich wahrscheinlich lebhaft vorstellen wie er die gegenwärtigen Fehler der Bush-Administration entlarvte und verglich mit all den für viele in Vergessenheit geratenen Untaten vergangener Administrationen. Alle die, die wissen wie intelligent und weitsichtig dieser Mann ist können sich wahrscheinlich auch problemlos vorstellen wie er Fakten, Jahreszahlen und Zitate aneinanderreihte um seinen Aussagen Gewicht zu geben und sie können sich wahrscheinlich ausmalen in welchem Kontext historische Ereignisse vom Unabhängigkeitskrieg über den Spanisch-Amerikanischen Krieg bis zu Vietnam und dem gegenwärtigen Disaster in Irak betrachtet wurden. Dazwischen Zitate von Langston Hughes und Anekdoten über die Märsche von Selma, Alabama nach Montgomery an denen er teilgenommen hat. Alle jene die wissen, wer Howard ist, mit etwas Fantasie könnt ihr euch das Spektakel im ehrwürdigen und bis auf den letzten Platz gefüllten TSAI Performance Center auf dem Campus vorstellen - alle anderen haben wahrscheinlich keine Ahnung was sie verpasst haben...
Wie dem auch sei, ich war verdammt froh den Mann dessen Buch auf meinem Schreibtisch liegt und der mir so viel mehr über US Geschichte beigebracht hat als die meisten Geschichtskurse jemals könnten, einmal haben erleben zu dürfen. Wahrscheinlich wird es bei diesem einen Mal bleiben, aber nun gilt es Noam Chomsky auf der anderen Seite des Flusses zu erwischen!
Gebant und überwältigt blieben Jeronimo, Markus und ich nach der 3. Runde stehender Ovationen auf den Rängen stehen als sich der Saal leerte und einige noch versuchten ein Autogramm zu bekommen. Gebannt und erstaunt standen wir wohl für zwei, drei Minuten und versuchten das Gehörte langsam setzen zu lassen. Einer der Sprecher, offenbar ein Country-Fan, änderte den Text eines alten Country Songes um seine Bewunderung für Howard Zinn auszudrücken: "My Hero has always been Howard". Da kann man nur zustimmen.
Bilder habe ich leider keine machen können da ich den ganzen Tag auf dem Campus war und direkt von meiner Computer class rübergerannt bin ohne meine Camera holen zu können.
Da die Stunde live übertragen wurde nehm ich an es gibt im Netz irgendwo ein Video und bestimmt auch Fotos zu sehen, wenn ich eins finde werd ich es hier posten.
Zum Rest der Woche gibts nicht viel zu sagen, bin direkt von der Uni heim gestürmt, hab mich umgezogen und dann ab ins Training. Nachher noch schnell den doppelten Cheseburger geholt und dann mit Berto ins Sunset Grill auf einen Pitcher Irish Beer.
Gestern dann war ich vormittags filmen, hab meinen Advisor zwecks neuem Stundenplan getroffen, vergeblich versucht ne Kamera auszuleihen, einen Bruchteil meines Oakley Spots gefilmt weil Laura nicht zum Dreh aufgetaucht is (...) und nachdem ich dann den Fragebogen für die Com. Research Class fertig gestellt hatte ging es auch schon auf Party. Es war Stacy's letzter abend in Boston, daher gings erst in die Bar und nachher noch zu Dan, der nun in einem neuen, sauberen Apartment wohnt. Zurück waren wir irgendwann, daher bin ich heut auch erst zu Mittag aufgewacht. Am späten nachmittag waren wir dann noch auf dem Haymarket um die nötigsten Einkäufe im Gewimmel zu erledigen. Die Geschehnisse dort könnten eigentlich einen weiteren Post füllen aber ich hör mal auf für heute. Nur soviel noch: Hab heut zum ersten Mal ein Auster gezutscht. Kalt und roh mit scharfer Soße, dazu Zitronensaft, gleich auf dem Markt im hektischen Gewimmel des multikulturellen Marktes. Yeah.
best,
k
3 comments:
Du hast Howard gesehen! Gott, wie ich dich gerade hasse!
Zinn und Austern ... und das in einem post, du kannst ein Leben haben!
Ich weiß zwar- Bildungslücke- nicht wer der Prof ist, hatte leider keine amerikanische Geschichte, kann aber ganz gut nachvollziehen wie gut man sich fühlt, eine solche Persönlichkeit zu sehen und zu erleben. Uns ging es beim Studium damals , wann war das eigentlich???, ähnlich, wir erlebten den damals wohl meist gefürchteten Kritiker aus den reihen der Historiker in der DDR Jürgen Kuczynski, damals auch weit über 80 und ein Jahrhundertsymbol für uns , er nannte sich selbst einen linientreuen Dissidenden und hat eine ganze Menge historischer Persönlichkeiten noch persönlich kennen gelernt, Z. B. Einstein, F. Roosevelt...
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