Monday, August 28, 2006

Regen am Broadway

Hey Ihr zuhause,
möcht mich, größtenteils aus eigenem Antrieb mal für die holprige R/Gr des letzten Eintrags entschuldigen. Man wird in unserem Domizil zwar von mindestens einem halben Dutzend WLAN Netzen durchdrungen, nur kann ich mich nur in ganz bestimmten Positionen in wenigen Ecken des Appartments auch einloggen. Daher hab ich den letzten Post an nem ameriikanischen Computer gemacht und dessen Tatstatur is an allem Schuld(t).
Wie dem auch sei, heute ist Montag, Tag 3 meiner Obdachlosigkeit, und ich hoffe meine Mitbewohnerin wacht bald auf -denn ich sitz hier und verhungere fast und würde auch gern den Tag nutzen UM ENDLICH EINE WOHNUNG ZU KRIEGEN. Wär auch langsam mal nötig denn so wie wir bisher gelebt haben reicht das Geld noch etwa ne Woche. Man kann einfach nicht drei mal am Tag Essen gehen! Daher würd ich gern selber kochen in meiner eigenen Wohnung, Küchenutensilien wurden uns bereits von nem Kumpel zugesichert und Möbel stehen tatsächlich auf der Straße, man muss sie nur irgendwo reinräumen.
Wie dem auch sei, ich schweife ab. Wollte ja eigentlich über New York erzählen.
Als ich in DResden grade durch den Sicherheitscheck war hatte Jen mir erzählt wir würden dahin fahren, ganz spontan. So wurde es dann auch durchgezogen. Ohne Plan und Konzept ging es Samstagmittag nach Chinatown, denn von dort fährt für $15 ein Bus nach New York. Chinatown in Manhattan. Also gings los und die 4,5h Fahrt taten auch gar nicht mehr so weh, man gewöhnt sich offenbar an alles.
Als wir gegen 1900 dann dort waren haben wir die Gelegenheit genutzt gleich mal in Chinatown zu Essen, große Klasse. Da hat man den einen Kulturschock noch nicht verarbeitet, da kommt gleich der nächste denn es ist schon etwas ungewöhnlich so viele Asiaten auf einen Haufen zu sehen. Und überall diese Gerüche! Müll auf den Straßen und Fisch und Gemüsemärkte überall. Ich hatte dann Schrimps und Reis, gegessen haben wir mit Stäbchen. Logische Konsequenz war dass der Krempel kalt war bevor Ich, ja ich, der so schnell-essende Teutone, fertig war.
Nachher gings dann ins "Village" einem anderen Viertel von Manhattan wo wir in einer Bar ne Freundin von Jen treffen wollten um dann bei selbger zu nächtigen. Da wir keinen blassen Dunst hatten wo wir sind, und die meisten Gestalten die da so durch die hereinbrechende Nacht wanken auch recht furchteinflößend sind, war ich mehr als froh dort anzukommen. Nach nem Bier und nem Schnaps und einer ersten Rebellion meines Verdauungstraktes fing es dann an zu Regnen und wir sind noch etwas umhergezogen, unter anderem um den Freund der Freundin, dem übrigens das Mistloch gehört in dem ich die erste Nacht verbracht hab, zu treffen.
Offenbar sind die amerikanischen Trinkgewohnheiten auch etwas anders denn in Kneipen geht man nicht um Bier tatsächlich zu genießen. Wie auch? Die Brühe geht auch nur mit Schnaps runter, daher gibt es oft Kombi-Angebote von einem "Bier" und einem Schnaps für $5. Da wir aber alle irgendwie zu Müde zum Feiern waren endete das ganze dann auch schon gegen 2 Uhr morgens.
Nach einer wieder viel zu kurzen Nacht gabs dann Frühstück bei McDonalds und eine Lehrstunde darüber, was passiert wenn man Sinn und Planlos durch New York zieht.
Man verläuft sich. Statt vom Times Square zum Central Park und dann zum World Trade Center sind wir irgendwie nach Norden statt nach Sueden gelaufen und haben im Regen nur Bruchstücke dessen gesehen was wir eigentlich wollten. Immerhin hat dies aber Appetit gemacht auf mehr und wir kommen bestimmt nochmal wieder, dann aber bei besserem Wetter.
 
 
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Nachdem unsere Wanderungen mich völlig ermüdet hatten, wir mal eben Times Square, Rockefeller Center, Lincoln Ceter, Trump Tower und den einzige wahren Madison Square Garden passiert hatten, wollten wir dann per U-Bahn wieder zurück zur Wohnung unsrer Bekannten. Dann sind wir in die Falsche gestiegen und 10 Stationen nach Norden gefahren statt nach Sueden. Umgekehrt sind wir dann an der Grenze zu Harlem, wo ich doch su gerne hinwollte. Hab dann als Erinnerung daran, dass ich fast in Harlem war dort ne Zeitung gekauft. War irgendwie ein Aussetzer denn eigentlich brauch ich gar keine. Naja, jedenfalls sind wir nach längerer Irrfahrt und etlichem Nachfragen dann doch endlich wieder in Brooklin angekommen, haben unsere Sachen geschnappt und dann gings gegen 1730 wieder zurück nach Boston. War jetzt nicht der speltakulärste Trip aber irgendwie schon cool. Wer wei0 wann ich wieder Gelegenheit dazu habe wenn die Uni erst los geht.
Hoffe das Lesen hat euch nicht zusehr ermüdet, ich such mir jetzt mal was zu frühstücken (alles ausser McD!!!!!) und dann hoffen wir das Beste. Ausserdem kommt meine Kommilitonin Anke huet an und die werd ich evtl am Flughafen abholen. Die hat schon ne Wohnung die glückliche. ich hab wieder in meinem Mistloch gepennt, das war jetzt die 3. Nacht ohne echtes Bett, Danke übrigens an Dich Mutti denn wenn du mir das Ding nicht aufgezwungen hättest wär ich wohl aufgeschmissen....

best
-k

4 comments:

Anonymous said...

Hi Gladis!
Euer Ausflug nach New York klingt mir doch sehr abenteuerlich-improvisiert. Aber das war wohl auch nicht anders zu erwarten und hat anscheinend doch einigermaßen funktioniert.
Wünsche dir aus der Ferne, dass das mit der Wohnung endlich mal klappt. Oder zumindest, dass Jen bald aufsteht.
See ya

"I shared a dark suspicion, that the life we were leading was a lost cause, we were all actors, kidding ourselves along on a senseless odyssey. It was the tension between these two poles -- a restless idealism on one hand and a sense of impending doom on the other - that kept me going." (Paul Kemp)

Anonymous said...

Ups....

Anonymous said...

mach ruhig so weiter,dann gehst du noch verloren...hoffentlich gibt es bald mal etwas weniger Aufregendes für Mamas Nerven leider konnten wir die Anhänge- wohl Bilder nicht öffnen

T said...

Beim nächsten mal bin ich sicher mit dabei ... aber mit mit ansage (1week at least) und wenn dann nur am WE!

To be young, to be young *tuuut-tuuut*