Wednesday, March 18, 2015

Habana I - Zurueck zu den Wurzeln

Endlich also doch. Kuba. Havanna. Eine Reise zurück in eine Zeit, die es gar nicht mehr geben darf. Sie ist hierzulande verboten und wurde im Staub des 20. Jahrhunderts begraben. Zurück hinter die Mauer also für mich (über den Kanal in diesem Fall), die uns vor den Imperialisten bewahrt und die Imperialisten vor der Alternative. Inzwischen schützt die Mauer, die Blockade, und die offizielle Bezeichnung als Terrorstaat wahrscheinlich auch die stolze, aber fragile Insel selbst. Auf 11,5 Mio. Kubaner kommen im Moment 2,7 Mio. Touristen im Jahr. Eine knappe Millionen davon aus Kanada, gefolgt mit einigem Abstand von Großbritannien, Italien, Spanien und Deutschland. Varadero ist das Mallorca Kanadas. Ob und wann die Grenze auch für Amerikaner geöffnet wird ist ungewiss, viele Kanadier fürchten den Ruin des Landes und seiner Kultur. 

Der Verkehr ist nicht wirklich ein Problem, am auffälligsten sind die Gringo Busse, chinesischer Bauart natürlich, aber es gibt eine Klimaanlage um das blasse Fleisch kühl zu halten. Normalbürger nehmen den Bus, Marke Sowjetunion und Baujahr vor meiner Geburt. Auf dem Land begnügt man sich in der Regel mit einer Pferdestärke und rollt in einer Art römischem Streitwagen neben der weitgehend autofreien Autopista Nacional vorbei an freigrasenden Ochsen und Ziegen. Die in Amerika als Todesfallen verschrienen französischen und italienischen Kleinwagen kann man auch sehen, je älter desto häufiger.
Im Moment noch Havanna ist weitgehend frei von Internetcafés, öffentlichem Wi-Fi und außer der Touristen trägt kaum jemand ein Smartphone mit sich. Im Gegenteil, die Leute müssen sich noch ansehen beim Reden und oft wild mit den Händen gestikulieren, das funktioniert weitgehend ohne Touchscreen oder Tastatur, obwohl Blackberrys oft zu sehen sind und ein Statussymbol bei den besser gestellten Kubanern zu sein scheinen. Trotzdem kann man abschalten, US-Handys funktionieren glücklicherweise sowieso nicht, Fastfood-Ketten gibt es auch keine. Ich hoffe auch irgendwie es bleibt dabei und dass dann, wenn das erste McDonalds in Havanna eröffnet wird der Fidel noch einmal in seinen Panzer steigt, am besten den amerikanischen, der im Moment vor dem Museum der Revolution geparkt ist und den Schandfleck persönlich beseitigt. In diesem Sinne dann, schauen wir uns die Reste des alten Havanna an. 

Die Kathedrale oder kurz La Catedral de la Virgen Maria de la Concepcion Inmaculada de la Habana


Blick entlang einer Gasse in Havana Vieja

Plaza de Armas, mit Buchmarkt - eine der besten Stellen ein (gebrauchtes) Buch zu kaufen. Es gibt vor allem Nationalliteratur - Geschichte, Revolution, Propaganda, Che, Jose Marti und Hemingway.

Am Plaza de Armas 

Das Capitol in Havanna Centro

Der Plaza Vieja  wurde bereits vollständig restauriert


Blick über die Hafenmündung auf den Leuchtturm und die Festung El Morro

Wellen brechen sich an der Uferwand, dem Malecon

Das Hotel Nacional, ein Wahrzeichen der Stadt mit Aussicht auf den Malecon. Der Mojito koset hier 5 CUC, der Ausblick ist gratis. Was gut genug für Marlon Brando ist, ist gut genug für mich,


Blick über den Parque Central, Hauptumschlagplatz für den Touristenverkehr von der Dachterrasse des Hotel Inglaterra aus gesehen, dem ältesten Hotel der Stadt. Ein Mojito, Ron Collins oder Inglaterra kosten hier nur 3 CUC.

Vom Parque Central kann man hinüber zum Capitol schauen; direkt daneben liegt das Gran Teatro. Beide werden soeben restauriert, wie überhaupt jedes dritte Haus.

Blick entlang der Prachstrasse Paseo del Prado auf das Capitol

Straßenansicht hinter dem Capitol unweit der alten Partagas Zigarrenfabrik

Aussicht vom El Morro in Richtung Malecon - 30 Grad im nicht auffindbarem Schatten sind mindestens 30 Gründe um diese Uhrzeit hier nicht herumzuklettern


Eine der vielen Straßen in Havanna Vieja die nicht restauriert wurde im Centro Stadtteil, neben dem Parque Central. Die maroden Balkone halten sich mit letzter Kraft an den Häuserfassaden fest; anderswo habe sich ganze Gebäude einfach in Schutthaufen aufgelöst und werden Stück für Stück von Gehsteig direkt in die Schlaglöcher gekehrt. Die weisse Wäsche trocknet schnell in der Hitze, wird hier aber wahrscheinlich dank der ungefilterten Abgase der Oldtimer Taxis nie wirklich sauber. 


Wem es zum Laufen zu warm ist, auf den wartet das CocoTaxi.

Best,
-k

3 comments:

Anonymous said...

Na, wenigstens habe ich zuerst gesehen und gelesen, was du wohl ziemlich in Eile geschrieben hast oder es wird Zeit, dass du mal wieder länger deutsch redest, hatte letztens schon den Eindruck, du suchst manchmal nach Worten. Ansonsten sehr interessant, man glaubt aufgrund der wenigen Mensche auf den Bildern und der noch geringeren Anzahl von Autos/ Fahrzeugen an sich, dass ihr nur zu unmöglichen Zeiten unterwegs wart, aber das war ja früher hier auch so, da konnte man ja auch noch mit dem Rad die Hauptstraße benutzen, sogar mit Kind auf einem Extrasattel.

kuli said...

Im Gegenteil, das Schreiben hat hier doppelt so lang gedauert wie sonst. Die Originalversion hatte ich per Uebersetzugsfunktion der Jennifer gezeigt und die wurde dann automatisch gespeichert und liess sich nicht mehr rueckgaengig machen. Musste also ein zweites Mal uebersetzt werden und dabei ging der Satzbau in die Brueche... korrigiere noch immer die automatisch und falsch zurueck-uebersetzten Artikel. Sollte Stueck fuer Stueck besser werden.

Anonymous said...

Erste Serie Bilder angesehen; wer waren denn die Beiden auf dem Video? Und wir schließen uns auch an,die Straßen waren früher auch bei uns sehr Auto-und menschenleer, dagegen heute ist man als Fußgänger auf dem Fußweg nicht mehr sicher. So ändern sich eben die Zeiten!