Die Suche nach einer kurzen Verschnaufpause im Sommer, sowie der eigenen Vergangenheit brachte ein Wiedersehen am Gardasee, um dort, ähnlich wie in Kroatien die verstaubenden Kindheitserinnerungen noch einmal aufzuschütteln und nach zwanzig Jahre noch einmal zu betrachten. Die großen Reiseziele der 90er Jahre liegen plötzlich noch einmal vor einem, viel kleiner und zugänglicher als damals und irgenwie auch viel voller als einen die Erinnerung glauben machen will. Die Bilder im Kopf und im Fotoalbum beschränken sich meist auf vier Personen, woher also kommen die tausenden Fremden die sich in Bardolino durch die Altstadt schieben, einer germanischen Flut gleichend, die hier jeden Sommer die italienische Kultur unter einer Bier-, Schnitzel- und Kugeleislawine begraben will aus der sie sich wohl erst im Herbst wieder befreit? Dazwischen immer wieder ein Glimmern aus der Vergangenheit, einzelne Erinnerungen und Bilder aus der Kindheit: eine Hauswand mit Blüten überwachsen, das vergessene und doch wiedererkannte Coperto auf der Rechnung, die Zitronenbäume und das einladend klare Wasser, das Tor zur Altstadt in Sirmione mit dem kleinen Obsthändler der noch immer Kokosnüsse verkauft und der Wasserfall bei Tignale den man doch am besten im See schwimmend betrachtet... Bilder und Eindrücke, von denen sich einige bestätigen, auffrischen und erneuern lassen, dazu kommen andere, neue Erfahrungen die sich zu den alten gesellen müssen. Die eigene Vergangenheit ist eben keine Burgruine die man immer wieder besuchen und unverändert auffinden kann, vielmehr muss man sie mit jedem Besuch erneuern, erweitern und ausbauen und jeder Schicht bestehender Grundmauer von Neuem etwas hinzusetzen, einen neuen Einblick, ein neues Erlebnis beisteuern, damit sie weiter existiert und nicht als Ruine verkommt.
Saturday, September 30, 2017
Italien III - Lago di Garda
Location:
Lake Garda, Italy
Friday, September 22, 2017
Italien II - Florenz
Ein Tagesausflug in die Hauptstadt der Toskana bei angenehmen 35-40 Grad im Juli stand ganz oben auf der Wunschliste des Individualtouristen. Ein Großteil der Stadt ist Dank der Hochgeschwindigkeitszüge, die aller 20 min von Bologna in Richtung Rom fahren auch problemlos an einem Tag zu erleben. So steigt man gegen 9 Uhr morgens in den angenehm klimatisierten Frecciarossa, verschwindet innerhalb weniger Minuten in einem Tunnel und wir nach etwa 36 Minuten auf der anderen Seite der Berge wieder ausgespuckt. Die Fahrt mit über 300km/h spürt man kaum. Der Rückweg verläuft ähnlich; so ist man bei Anruf auch sofort wieder in Bologna zum Abendbrot. Dazwischen liegt ein achtstündiger Fußmarsch mit einigen Pausen, vielen Fotos und noch mehr Menschen - das Datum des Besuches kann man sich eben nicht immer aussuchen.
Der Blick über die Stadt und den Arno vom Piazzale Michelangelo war entsprechend schwer erarbeitet und wurde bei Abstieg mit einem Imbiss und Aperetivo belohnt.
Saturday, September 09, 2017
Italien I - Venedig
Nach einem langem Arbeitstag, Atlantikflug und einigem Hin- und Her in Europa, dessen letzte fünf Stunden sich auf dem hervorragend ausgebauten Schienennetz zwischen Mailand und Venedig abspielten, empfing uns die in Touristen versinkende Stadt mit einem Blick auf einen der ruhigen Kanäle abseits des Canale Grande
Zimmer mit Aussicht auf den Canaregio
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