Wenn schon aus Sparpflicht zum Daheimbleiben verdonnert, sollte Thanksgiving dieses Jahr wenigstens entspannt ablaufen - ganz ohne Stress, ohne Auto- oder Flugreisen mit Gentitalien-abtasten. Denn soweit sind wir wohl angeblich auch schon in der alljaehrlichen Reise und Terroralarmsaison wenn man den Zeitungsberichten in der NYT Glauben schenken darf.
Da freu ich mich ja schon auf den Flug in die nun auch noch bedrohte Heimat und hab mir fest vorgenommen den Beamten wenigstens eins ueberzuziehen wenn sie mir bei der Sprengstoffsuche in die Unterhose greifen. Irgendwo hoert der Spass ja wohl auf, auch wenn ich dann getasert werde. Aber vielleicht geht ja auch alles problemlos ueber die Buehne.
Waren die Tage uebrigens mal zum 'Wandern' in Ohio, das liegt ja auch nur etwa eine dreiviertel Stunde suedlich von Ann Arbor. Hatte bei der Suche nach guenstigen Ausflugzielen eine website aufgestoebert auf der man in seiner Umgebung nach Trails, also Wanderwegen und Fahrradwegen oder auch Wassersportmoeglichkeiten suchen kann. Da jedoch der ganze Bundesstaat Michigan flach ist wie die ihn umgebenden Seen, muss man bei der Wanderung schon mal auf jegliches Gefaelle (und Gesteige) verzichten. Auch funktioniert das ruasgehen hier nicht so einfach wie andeswo auf der Welt wo einen der Fussweg vorm Haus zum naechsten Berg oder Wald fuerht, hier geht der, wenn ueberhaupt, zum naechsten Parkplatz an der Einkaufsmall oder auch zur Autobahnauffahrt und dann ist auch schon Ende.
Also muss man um irgendwo hin zu laufen erstmal irgendwohin fahren, einmal dort angekommen parkt man allerdings meist umsonst und hat oftmals gut gepflegte Wander, Radfahr, Reit- und was-weiss-ich-noch fuer Wege die einen wenn schon nicht auf den Berg, doch wengstens auf einer Art Rundkurs durch die Landschaft fuehren. So kam es , dass wir bei recht kuehlem, wolkenverhangenem Wetter mal nur so zum Spass eine Stunde nach Ohio fuhren um dort, wenn schon nicht auf dem angekuendigten 17-Meilen Kurs, dann doch wenigstens die 5-7 Meilen Wanderwege zu erkunden. Grund des Ausflugs waren die angekuendigten Sandduehnen die dort einst vom Eriesee zurueck gelassen wurden. Dieser zog sich naemlich einfach zurueck irgendwann und liess den Sand liegen, und so kommt es dass man nun eine halbe Stunde westlich von Toledo noch ein paar Duehnchen im Wald liegen hat, auch wenn das ganze bei weitenm nicht so spektakulaer aussieht wie wir uns erhofft hatten.
Blick von der geschaetzten 3-4m Duehne auf dem Duehnenpfad, da fragt sich der nicht ausgelastete Wanderer "Ist das alles?"
Die erste Frage bejaht, fanden wir neben einer noch kleineren Dueehne (Sandmulde) dann immerhin noch eine interessante Graslandschaft und ein wenig Bewegung an frischer Luft
und die Praerie
Jennifer fotografiert gern
und ein wenig Wald
und eine Tornadoschneisse von etwa 80-100m Breite die hier wohl vor ein paar Jahren durch die Landschaft gerissen wurde, auf den Wanderschildern schon aufgezeigt zieht sich die Schneisse quer durch den Naturpark und zeigt dem beindruckten Beobachter wie viel Kraft den so ein Lueftchen haben kann und das selbigem bestimmt auch kein Haus amerianischer Bauweise geachsen ist. Die Baeume zumindest waren regelrecht abrasiert, wie Streichhoelzer.
Und weil's so schoen war gleich noch ein Bild.
Suesskartoffelauflauf mit Marshmallows
Und das Festessen zu zweit, wenn auch ohne Truthahn. Selbiger wurde durch einen 2-Pfund Schinken ersetzt. So geht's doch auch.
best,
-k