Wednesday, May 26, 2010

Abschied und Neuanfang, Anfang und Ende (Part II)



Mit Chris bei unserer ersten (und letzten) Party im Ghetto. Die umständliche Bahnfahrerei und unbeliebte Lokalität hielt oft die Gäste fern, wenn nicht die nächste Wohnung 800 Meilen weg wäre, hätten wohl auch zur Abschulssfeier die meisten eine Ausrede gehabt

Uli und David vor der Abreise in die verregnete Nacht

Mein letzter Boston Globe, Montag 17. 5. 2010

 Und dann kam auch schon der Umzugstruck, nur einige Stunden zu spät denn eigentlich wollten wir bereits zu Mittag in Richtung Cape Cod aufbrechen

Dank langjähriger Umzugs- und Packerfahrung auf Seiten des Protagonisten waren die 5 Fuß zugeteilter Raum im Anhänger schnell gefüllt und Reisesicher verpackt. Den Abschluss der beiden Kistenwände bildete die Matraze, die auch den Wandspiegel sicher vorm Zerbrechen bewahrte. Die beiden gammligen Holzteile bilden eine Zwischenwand, damit noch weitere Kunden ihren Krempel in den Hänger laden können. 

Fertig

Eigentlich hätten wir das Ding gleich mitnehmen sollen, immerhin lässt mein seinen gesamten Besitz nur ungern in einem Anhänger im Ghetto sitzen der dann vielleicht am nächsten Tag von der Firma abgeholt und hoffentlich nach Ann Arbor gefahren wird...

Leider hat der ganze Spaß viel zu lange gedauert so dass unser Abschieds(bade)aufenthalt auf Cape Cod daraus bestand völlig ausgehungert (seit dem Frühstück nichts gegessen) gegen 2100 im Stockdunklen ein noch nie genutztes Zelt bei knapp 13 Grad im Lichtkegel der Autoscheinwerfer aufzubauen und nach einem kurzen Abendbrot in einer Sportbar (22 Uhr) ohne Luftmatraze oder Isolation in Decken und Handtücher gehüllt die erste Nacht unserer Obdachlosigkeit zu überstehen

Frisch gestärkt durch den Cafe in einem Roadside Diner warfen wir dann einen Abschiedsblick auf den unfreunlich kühl aussehenden Atlantik, eine Art sehnsüchtiger Blick in eine Zeit in der wir Geld haben und uns bei besserem Wetter einen Urlaub auf dem Cape oder gar Martha's Vineyard leisten können

Leuchtturm in Grau, von Sonne war leider nichts mehr zu sehen und die nächste Nachte sollte verregnet sein. 
Tschüß Ozean
Im Hintergrund ist Martha's Vineyard als Streifen am Horizont zu sehen

Nach einer langen Irrfahrt, 3h grundlosen Stau in NYC und New Jersey, einigen Tankstopps und dem Versagen von Jennifers Ortskenntnis in Pennsylvania kamen wir gegen 3 Uhr morgens nach Pittsburgh (das Foto stammt aus einer anderen Nacht). 
Neben zahlreichen beinahe Zusammenstößen, hervorgerufen durch verwirrte ältere Frauen am Steuer oder idiotische Fahrmanöver im Großraum NY setzte ein Lateinamerikanischer Tankstellenwart dem Ganzen die Krone auf. Der alte Equadoraner war 19 Jahre lange Mathe Lehrer in seinem Land und war ganz erfreut einen Deutschen zu treffen, wollte er doch schon immer wissen was genau das Akronym DIN bedeutet, wenn ich ihn den richtig verstanden habe, denn er sprach mit starkem Akzent. Nach der Ankunft in den Staaten war er 11 Jahre Rettungsschwimmer und nun steht er im strömenden Regen und betankt Autos am Interstate 95. Soviel zum amerikanischen Traum.
Glücklicherweise gab es in Pittsburgh genug zu tun um uns auf andere Gedanken zu bringen. Ein Besuch in den Carnegie Museen war schon mal ein guter Anfang.
Zu Sehen gab es genug

Und die meisten dieser Knochen sind genauso echt wie sie alt sind

Pittsburgh hat auch einen kleinen "Mt. Washington", von welchem man einen guten Blick auf Downtown hat. Im Vordergrund der Monongahela, welcher sich mit dem Allegheny zum Ohio vereinigt.
Ann Arbors Skyline, so viel will ich dem nächsten bericht schon einmal vorweg nehmen, bietet ein weniger beeindruckendes Bild. 

best,
-k

5 comments:

Anonymous said...

Du machst es mal wieder recht spannend, eigentlich wollen wir endlich etwas von eurer Nobelunterkunft sehen, auch wenn da wohl noch rcht wenig drin steht.

T said...

lol ... richtig so, Climax hinauszögern so lange es möglich ist - andererseits gibts in anderen Blogs schon Revolten wenn ein Produkttest auf drei Teile gesplittet wird - was soll's richtig so, häppchenweise verdaut man schließlich besser.
Wieso ging's aber über NYC? Wäre die I90-84-80(an Willypo vorbei)-79 nicht die entspanntere Strecke gewesen?
es gibt übrigens durchaus gute Navigationssoftware, evtl. allerdings nur eingeschränkt für Brombeeren.

T said...

ziehe meine Streckenempfehlung zurück, ihr kamt ja vom Cape.
Dann ist NYC und dann weiter auf die I80 oder I78/76 die kürzeste Route.

Anonymous said...

yeah sind vom cape 95 - 80 gefahren, wollte bild vom wiilypo exit machen war aber schon zu dunkel. 76 ist der turnpike, da sind die tolls zu teuer, da is 80 besser weil kostenlos und landschaftlich interessant
-k

Anonymous said...

Glücklich und zufrieden sieht anders aus! Aber laßt den Kopf nicht hängen, es kommen bestimmt bessere Zeiten!