Tuesday, March 16, 2010

Wie man eine/n Amerikaner/in heiratet (Teil III der Serie)

Wie wir beim letzten Mal erfahren haben, gibt es auch im Ausland so einige bürokratische Hürden zu überwinden, wenn diese auch vergleichsweise gering sind.
Nachdem wir am Freitag unsere Lizenz abholen konnten waren nur ein paar geringfühige Details zu klären:
Wo soll das Ganze stattfinden und wer führt die Sache durch?
Auf Anraten von Bekannten drängte sich die Idee auf einfach einen Freund mit der Zeremonie zu betrauen immerhin gibt es im unmittelbaren Bekanntenkreis mindestens drei Kandidaten die (dank über das Internet erworbener Zertifikate) legal im Stande sind eine Hochzeit durchzuführen und dies zum Teil auch schon bewältigt hatten. Dies schien der Kostenersparnis und Intimität des Abenteuers entgegen zu kommen, würden wir auf diese Weise wenigstens nicht von irgendwem zum Preis von etc. verheiratet werden. Dazu gesellte sich der Gedanke über einen weiteren Bekannten einen der Boston Trolley Busse zu leihen und die Zeremonie während einer mit Freunden beladenen Stadtrunfahrt über die Bühne zu bringen. Alternativ bieten sich die zahlreichen Parks und Strände für eine Hochzeit unter freien Himmel an, allerdings sind diese natürlich noch stärker vom Wetter abhängig.
All dies hätte allerdings ein wenig Planung verlangt und eine Leihgebühr für den Trolley Bus von einigen hundert Dollar. Um uns die Entscheidung abzunehem ließ uns dann eine Anwältin wissen dass wir wohl besser sofort heiraten um noch rechtzeitig vor Ablauf meines Visums alle Dokumente zusammen zu bekommen und mit dieser Halbdrohung im Rücken fielen die Hochzeit im Trolley und die Alternativ Trauung am Strand kurzfristig aus.
Bisher geschmäht drängte sich nun plötzlich die City Hall sebst als Austragungsort auf, und dies zu Recht: dort kann man ganz kurzfristig einen Termin bekommen, Standesbeamtin wird gestellt und die Unterlagen können in einem für Beamte ganz unüblichen Tempo innerhalb von nur einem Tag unterschrieben und ausgestellt werden. Somit wurden Zeit und Ort der Trauung von äußeren Umstanden bestimmt; das letztendlich überzeugende Argument lieferte dann der recht günstige Preis von nur $ 100. Darüber hinaus wurde uns ein Rabatt von $ 40 in Aussicht gestellt, sollten wir denn tatsächlich auch pünktlich am Montag den 8. März um 2 Uhr nachmittags erscheinen.

Nächstes zu klärenes Problem: Wer darf den kommen, immerhin durften nur 4 Gäste mitgebracht werden.
Eltern und Familie schieden auf beiden Seiten aufgrund des anspruchsvollen Zeitmanagements aus, denn sowohl in Nevada als auch in Deutschland muss Geld verdient werden und Ferien beginnen beiderorts erst nach Ablauf meines Visums. Da blieben nur die ortsansässigen Bekannten, doch auch ei denen musste mit berufsbedingten Ausfällen gerechnet werden. Sicherheitshalber wurden dann 6 Leute eingeladen, damit auch 4 erscheinen können. Wie sich später zeigt war diese Strategie nicht die klügste.
Letztendlich blieb nun nur noch die Ring- und Kleidungswahl.
Überraschenderweise war diese deutlich einfacher für Jennifer, denn die hatte noch ein ungetragenens, neues Kleid. Ich hatte weder ein ungetragenes noch ein neues Kleid und musste daher einen für mich ungewöhnlichen Shoppingmarathon überstehen, in dessen Verlauf ich, und dies ist ein großer Schritt für mich (und ein kleiner für die Menschheit) tatsächlich meine erste Krawatte erwarb. Hätte nicht gedacht vor meiner Hochzeit jemals zu solchen Mitteln greifen zu müssen aber bei genauerem Überlegen war dar Schlips ja für die Hochzeit. Oh nein, der Gedanke schockiert mich noch immer.
Ein passende Hose wurde auch noch zurechtgeschneidert, und das von Samstagabend auf Sonntagmorgen, anstelle der sonst üblichen Woche. Erstaunlich wie viele Türen sich einem öffnen wenn man die Worte "Hochzeit" und "übermorgen" in beliebiger Reihenfolge in eine Frage einfügt. Erstaunlich auch wie günstig man auch in diesen Sonderfällen noch weg kommt, und wie selbstverständlich am Vorhochzeitswochenende noch rechts und links Schluss- und Rabattverkäufe stattfanden.
Selbige erstreckten sich sogar in eine Reihe von Schmuck- und Diamantengeschäften bzw Ketten, denn im Land des unbegrenzten Kapitalismus gibt es kaum konurrenzfähige Juweliere.
Da wir ursprünglich Ringe in Deutschland kaufen wollten, dies aber nun logistisch unmöglich war blieb nur eine sinnvolle Alternative.
Nach einigen vorsichtigen Annäherungsversuchen und insgesamt drei Anschauungs- und Beratungsrundgängen mit drei jeweils sehr kompetenten Mitarbeitern innerhalb nur einer Woche fiel dann die Entscheidung auch gar nicht schwer.
Silber mit einem kleinen Saphir für die Dame, Silber ohne Saphir für den Herren, denn der hat ja einen blauen Schlips.

Und kurze Zeit später grüßt einen der Sicherheitsbeamte beim herausgehen noch viel freundlicher da er ein kleines Papptäschchen in helltürkis (cyan) erspät in welchem für das Auge verborgen ein kleines helltürkises Pappschächtelchen sitzt mit einer weißen Schleife drum, dazu ein eisgrün-blaues Büchlein mit Informationen zu Edelsteinschliffen und -Qualität, der sich zum gleichfarbigen Katalog über Brillantenreinheit gesellen wird und dazu eine sehr stilvolle Visitenkarte mit eingepresstem Strukturschriftzug.

Während sich Zeit, Ort, Kleidung und Gäste zu arrangieren schienen blieb nebenbei noch ein wenig Zeit schon einmal die Einladungen (in unserem Fall Informationsschreiben) fertig zu stellen während Jennifer sich mit der Planung ihres und meines Blumenschmucks auseinandersetzte und anderswo hastig eine Art Junggesellenabschied geplant wurde. Doch dazu später mehr.

Kosten bisher:
- Kandidatenwahl 0 Dollar
- Heiratslizenz 80 Dollar
- Standesamtstermin und -beamtin 100 Dollar (mit viel Glück 60)
- Jennnifer Kleid 0 Dollar (!!!!!)
- Kuli Kleidung Hose nach Maß 90 Dollar
- Kuli Schlips und Shirt ? Dollar (wird noch ergänzt)
- Ringe

best,
-k

4 comments:

T said...

Herr Zabelsky,

das Niveau ihres Schreibstils, und das ist erschreckend, sinkt. Erschöpfung nach der Flitterwoche? Doch den Groschen einmal zuviel umgedreht? Oder nur ausnahmsweise nicht von der Muse geküsst?

mehr Bilder, weniger Finanzen ... ansonsten weiter so und lass mal wieder was von dir hören (Skype)

kuli said...

Kritiken am Schreibstil, unspezifisch und jeglicher Faktengrundlage devoid werden natürlich nur dann ignoriert wenn der Kritisierende auch seit November 2009 selbst ncihts geschrieben hat

Anonymous said...

Wieso Herr Zabelsky, Herr Kuhlmeier; freuen uns über den III.Teil, wann folgt der Nächste?Bitte noch mehr Bilder, wenn möglich! Grüße

Anonymous said...

Herr Zabelsky muss ich mir merken, passt aber noch immer besser an die polnische Grenze...Auch um unsere Nerven zu schonen wäre es besser weniger die finanziellen Detailes des Ereignisses zu erwähnen, was ich nicht weiß...