denn MJ, der größte Künstler aller Zeiten, ist tot.
Man mag schockiert sein ob der Nachricht an sich, der Art und Weise seines Endes oder wie nun die Medien für die nächsten 2 Wochen "vergessen" dass in Iran Demonstranten erschossen, im Iraq in die Luft gejagt und in Nord Korea manipuliert werden, dass sie tatsächlich einenAtomkrieg fordern.
All dies (und noch viel mehr) wird man vergessen, den Michael Jackson ist tot.
Nicht, dass ich je ein großer Fan war (bis gestern war MJ für mich Michael Jordan und sonst niemand), trotzdem ist es schockierend wie das wohl größte Idol des letzten Jahrhunderts so, soll man sagen "ärmlich", zugrunde geht.
Warum also interessiert mich das so? Oder uns?
Nun, ich bin nun wie die meisten hier ein Kind ds 20. Jh, meine frühesten Erinnerungen reichen auch gerade so in die frühen 90er zurück. In eine Zeit, als nach dem Mauerfall die Leute mit Hand und Spaten einen Graben aushuben um ein TV Kabel vom einzigen TV-Spiegel des Dorfes in die eizelnen Haushalte zu legen. Die große bunte Welt des amerikanischen Pop, der mich auch dann noch nicht interessierte fing also viel später an als für den Rest der westlichen Welt, die Jackson schon seit den 80en kannte.
Trotzdem erinnere ich mich, wie einige Jahre später jedes neue Jacksonvideo auf Pro7 mit einer Sonderausgabe eines Infotainment-Magazines gefeiert wurde, die Produktion, Aufwand, Inhalt erklört und zu Schluss das Ding in ganzer Länge als Deutschlandpremiere zum ersten Mal lief. Und das war schon beeindruckend. Obwohl ich damals den Inhalt der Songs nicht verstand und auch der Musik nicht so viel abgewinnen konnte, waren diese Premieren schon ein Ereignis, wichtig genug um nun 15 Jahre später noch in meinem Gedächtnis zu haften.
In den USA war der Jackson-Hype noch größer (wie alles andere auch), jedoch feirte man auch hier laut Jennifer jedes neue Musikvideo mit einer Premiere zur besten Sendezeit im damals größten und einflussreichsten Fernsehsender (ABC).
Michael Jackson's Moonwalk Magic
Millionen von Platten verkauft, Geld geschachert und verspielt. 50 Jahre kurz war ein Leben, dass trotz der Millionen von Fans und Verehrern wohl trotzdem keiner geschenkt haben wollte. Jackson's Leben abseits der Bühne überschattete leider allzu oft den großartigen Künstler, dessen Werk ich leider nun erst posthum wirklich zu schätzen lernen werde.
Nun zeigt uns Jackson's Tod dass das 21. Jh. uns fest im Griff hat, eine der stärksten Verbindungen ins 20. Jh, meiner Jugend, wurde soeben entwurzelt, die uns prägenden Elemente der Vergangenheit (egal wie groß und glitzernd) sind eben auch nur temporär und verblassen im Fortschritt der Zeit.
Die sich vor dem Ronald reagan Hospital der UCLA versammelnde Menschenmenge symbolisiert das neue Jahrhundert, viele waren zu Jackson's Karrierehöhepunkt wohl nicht einmal geboren aber sie versammelten sich willig, angezogen von SMS und Twitternachrichten, innerhalb von Minuten vor dem Krankenhaus und begannen zu singen und bangen. So bizarr dieses Schauspiel auch scheint (in Nachrichtenvideos erscheint die Szene fast wie aus einem Zombiefilm), so anfällig die noch neue Internettechnik auch scheint (mehrere Websites brachen unter dem Ansturm der Nachricht-suchenden zusammen), eines ist klar. Das 20. Jahrhundert hat eines seiner größten Idole verloren, unsere Generation wird vom 21. Jh. beherrscht und wohl bald überrollt.
Man halte sich einmal die symbolischen Auswirkungen vor Augen: jedes Kind dass gestern, nach 2:30 nachmittags zu Welt kam, lebt nun in einer Welt nach Michael Jackson. Fast so, wie all jene aufwuchsen, nach dem Elvis starb und sich fragend und wundernd anschauen, wenn Videos und Titel des King of Rock über den Bildschirm flackern und verbleichende Fotos in alten illustrierten vom Ruhm Presley's erzählen, versuche sich vorzustellen wie es denn wohl auf der Welt gewesen sein muss, als Elvis lebte, wie sich das wohl anfühlte, ob er wirklich so toll war...all diese Fragen stellen sich bald die Kinder der "Zeit nach-MJ". Denn eins ist offiziell: Der King ist tot -wie es der Drudgereport gestern auf den Punkt brachte.
Ihr meint ich übertreibe zu unrecht, ihr werdet sehen. Nichts ist heute so, wie es gestern noch war.
Gestern noch News, heute schon im Archiv:
June, 25 2009: 21:43:21 REPORT: Michael Jackson Dies
RIP MJ
Frage zum Schluss: Für alle Zweifler: Was war die Cover Story eurer Tageszeitung am 26. Juni?
Bin mal gespannt ob jemand eine Zeitung findet, die sich traut eunen anderen Aufmacher zu drucken.
PS: Der Globe hat MJ auf der Titelseit und eine Doppelseite im Nachrichtenteil.
PPS: die Sächsische Zeitung gilt nicht, deren Redaktionsschluss war, wie immer, wohl etwas zu zeitig...
Bin mal gepannt was ihr findet...
Und wer'simmer noch nicht glaubt, heute scho Radio gehört?
best,
-k
Man mag schockiert sein ob der Nachricht an sich, der Art und Weise seines Endes oder wie nun die Medien für die nächsten 2 Wochen "vergessen" dass in Iran Demonstranten erschossen, im Iraq in die Luft gejagt und in Nord Korea manipuliert werden, dass sie tatsächlich einenAtomkrieg fordern.
All dies (und noch viel mehr) wird man vergessen, den Michael Jackson ist tot.
Nicht, dass ich je ein großer Fan war (bis gestern war MJ für mich Michael Jordan und sonst niemand), trotzdem ist es schockierend wie das wohl größte Idol des letzten Jahrhunderts so, soll man sagen "ärmlich", zugrunde geht.
Warum also interessiert mich das so? Oder uns?
Nun, ich bin nun wie die meisten hier ein Kind ds 20. Jh, meine frühesten Erinnerungen reichen auch gerade so in die frühen 90er zurück. In eine Zeit, als nach dem Mauerfall die Leute mit Hand und Spaten einen Graben aushuben um ein TV Kabel vom einzigen TV-Spiegel des Dorfes in die eizelnen Haushalte zu legen. Die große bunte Welt des amerikanischen Pop, der mich auch dann noch nicht interessierte fing also viel später an als für den Rest der westlichen Welt, die Jackson schon seit den 80en kannte.
Trotzdem erinnere ich mich, wie einige Jahre später jedes neue Jacksonvideo auf Pro7 mit einer Sonderausgabe eines Infotainment-Magazines gefeiert wurde, die Produktion, Aufwand, Inhalt erklört und zu Schluss das Ding in ganzer Länge als Deutschlandpremiere zum ersten Mal lief. Und das war schon beeindruckend. Obwohl ich damals den Inhalt der Songs nicht verstand und auch der Musik nicht so viel abgewinnen konnte, waren diese Premieren schon ein Ereignis, wichtig genug um nun 15 Jahre später noch in meinem Gedächtnis zu haften.
In den USA war der Jackson-Hype noch größer (wie alles andere auch), jedoch feirte man auch hier laut Jennifer jedes neue Musikvideo mit einer Premiere zur besten Sendezeit im damals größten und einflussreichsten Fernsehsender (ABC).
Michael Jackson's Moonwalk Magic
Millionen von Platten verkauft, Geld geschachert und verspielt. 50 Jahre kurz war ein Leben, dass trotz der Millionen von Fans und Verehrern wohl trotzdem keiner geschenkt haben wollte. Jackson's Leben abseits der Bühne überschattete leider allzu oft den großartigen Künstler, dessen Werk ich leider nun erst posthum wirklich zu schätzen lernen werde.
Nun zeigt uns Jackson's Tod dass das 21. Jh. uns fest im Griff hat, eine der stärksten Verbindungen ins 20. Jh, meiner Jugend, wurde soeben entwurzelt, die uns prägenden Elemente der Vergangenheit (egal wie groß und glitzernd) sind eben auch nur temporär und verblassen im Fortschritt der Zeit.
Die sich vor dem Ronald reagan Hospital der UCLA versammelnde Menschenmenge symbolisiert das neue Jahrhundert, viele waren zu Jackson's Karrierehöhepunkt wohl nicht einmal geboren aber sie versammelten sich willig, angezogen von SMS und Twitternachrichten, innerhalb von Minuten vor dem Krankenhaus und begannen zu singen und bangen. So bizarr dieses Schauspiel auch scheint (in Nachrichtenvideos erscheint die Szene fast wie aus einem Zombiefilm), so anfällig die noch neue Internettechnik auch scheint (mehrere Websites brachen unter dem Ansturm der Nachricht-suchenden zusammen), eines ist klar. Das 20. Jahrhundert hat eines seiner größten Idole verloren, unsere Generation wird vom 21. Jh. beherrscht und wohl bald überrollt.
Man halte sich einmal die symbolischen Auswirkungen vor Augen: jedes Kind dass gestern, nach 2:30 nachmittags zu Welt kam, lebt nun in einer Welt nach Michael Jackson. Fast so, wie all jene aufwuchsen, nach dem Elvis starb und sich fragend und wundernd anschauen, wenn Videos und Titel des King of Rock über den Bildschirm flackern und verbleichende Fotos in alten illustrierten vom Ruhm Presley's erzählen, versuche sich vorzustellen wie es denn wohl auf der Welt gewesen sein muss, als Elvis lebte, wie sich das wohl anfühlte, ob er wirklich so toll war...all diese Fragen stellen sich bald die Kinder der "Zeit nach-MJ". Denn eins ist offiziell: Der King ist tot -wie es der Drudgereport gestern auf den Punkt brachte.
Ihr meint ich übertreibe zu unrecht, ihr werdet sehen. Nichts ist heute so, wie es gestern noch war.
Gestern noch News, heute schon im Archiv:
June, 25 2009: 21:43:21 REPORT: Michael Jackson Dies
RIP MJ
Frage zum Schluss: Für alle Zweifler: Was war die Cover Story eurer Tageszeitung am 26. Juni?
Bin mal gespannt ob jemand eine Zeitung findet, die sich traut eunen anderen Aufmacher zu drucken.
PS: Der Globe hat MJ auf der Titelseit und eine Doppelseite im Nachrichtenteil.
PPS: die Sächsische Zeitung gilt nicht, deren Redaktionsschluss war, wie immer, wohl etwas zu zeitig...
Bin mal gepannt was ihr findet...
Und wer'simmer noch nicht glaubt, heute scho Radio gehört?
best,
-k
3 comments:
Trotz der Zeitverschiebung gabs den Aufmacher auch in der SZ. Meine schönsten Erinnerungen an M. J. sind ganz anderer Art, es gab da einen gewissen Toni, der mit 6/7 Jahren stolz verkündete: "Ich bin M.J.!" und anschließend nahezu stilecht zur Musik im Garten tanzte, es gibt Beweisfotos!!!
das muss ein anderer gewesen sein ... ich kann mich nicht erinnern, also is es auch nie passiert.
hervorragend, hat noch jemand ne Geschichte?
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