Tuesday, June 23, 2009

Brookline und Rhode Island

sollte sich der Leser merken, auch wenn geographisch uninteressiert und/oder bewandert.
Brookline ist ein prädominant jüdisches Viertel in Boston, angeblich eine der größten jüdischen Städte in den Vereingiten Staaten, und beherbergt darüber hinaus das Geburtshaus von John Fitzgerald Kennedy. Aber dies nur am Rande, Bilder dazu gabs schon 2007. Brookline gewinnt neue Relevanz für ein oder mehrere Leser dieses Blogs in Anbetracht der Tatsache, dass Menschen die dort hinziehen meist finanziell bessergestellt sind und es daher offenbar nicht nötig haben gebrauchte Möbelstücke besserer Qualität zu verkaufen. Vielmehr neigen sie dazu nicht mehr gebrauchte Besitztümer einfach zu entsorgen bzw. entsorgen zu lassen und auf einen Erlös zu verzichten. So kam es dann, dass ich nun eine recht ordentliche Besuchercouch zum ausziehen und draufschlafen kostenlos im Hause stehen habe, alles ganz kurzfristig und dank Sonntagabend Hau-Ruck-Aktion kostenfrei (bis auf die 10 Dollar Tunnelgebühr für Chris's Truck) über die Bühne gebracht, wenn auch im Regen.
Unterm Strich hätte ich wohl für das gleiche oder auch deutlich mehr Geld eine ähnliche, kleinere und ältere oder keimigere Couch haben können, aber das scheint doch eher unklug. Warum kaufen was einem geschenkt wird. Das junge Spenderehepaar hätte das Ding sicherlich behalten, es war nur einfach zu groß um die Treppe hinauf ins neue Haus geschlappt zu werden.

Kaum zuhause und auf der "neuen" Couch versammelt, rief mich dann der von meinen Möbelschleppfähigkeiten neu überzeugt Chris aus einer Notsituation heraus an und bot mir die Möglichkeit als 3. Mann mal eben am Montag morgen mit nach Rhode Island zu fahren und einer offenbar reichen jungen Frau beim Transport eines Bruchteils ihrer Besitztümer aus einer Storage Facility in Süd Boston ins etwa 1.5h entfernte südlich gelegene Portsmouth, R.I. Die frühere Walfischerei Siedlung ist heute beliebtes Ferienziel und beheimatet viele Großverdiener in großen Häusern, auf großen Grundstücken, in großen Grünanlagen, am großen Strand nicht weit vom großen Wasser. Der durch einige Umräum und Abladearbeiten verlängerte Montagsausflug war demnach nicht ausschließlich anstrengend und schmerzhaft sondern fast ein wenig interessant, immerhin kenne ich jetzt eine nette Vermieterin für Touristenunterkünfte in einem durchaus ansehnlichen Ausflugsziel (Portsmouth) -unsere Kundin, denn sie ließ uns die Möbel in einem soeben von ihr erworbenen Altstadt Holzhaus wieder aufbauen und verstauen, größtenteils ins 2. und 3. Stockwerk des 1830 gebauten engtreppigen und nun für Sommerausflügler eingerichteten Gebäudes. So kam es, dass der Kurzeinsatz sich in ein 14h Ganztagsunternehmen wandelte und nicht vor 0:45 endete, als ich etwas ermüdet in die "neue" alte Couch sank, ein billiges Dosenbier in der Hand und ein dickes Bündel (Trink)geld in der Tasche. Nun aber zurück an die eigentliche Arbeit!

best,
-k

5 comments:

T said...

Couchsurfing! Hell yeah!

Kritik bevor jemand anderes sie äußern kann: nicht dass diese Kurzunterbrechungen zur Regel werden und du mit deiner thesis ins rangeln kommst ... glaube mir, ich kenn das ;)

T

Anonymous said...

na bruderherz, da frag ich mich an der stelle mal wieder wie du das alles so machst, ich mein ich wohn jetzt seit fast nem jahr in dresden und krieg trotzdem keine drei sachen gleichzeitig auf die reihe....:(

Anonymous said...

Gratuliere,Deine Pflichten aber trotzdem nicht vergessen! Wir gönnen Dir aber trotz allem Dein Glück und sind genauso erstaunt wie Dein Schwesterherz, wie Du das alles hinbekommst! Grüße!

Anonymous said...

Bin wohl wie immer die letzte die den neuen blog liest, hab ja auch ständig mit den Dingen zu tun, die im blog nicht erwähnt werden, na du weißt schon... den Rest haben die anderen schon gesagt.

T said...

und ich dachte, wenn ich schon was sage, erspar ich dir die gleichen Kommentare aus der anderen Ecke ... Fehleinschätzung.

kommentar zu den kommentaren:
es sind eben nicht nur frauen mulittaskingfähig ... das können wir männer auch, atmen und zwinkern zum beispiel schaff ich meist ziemlich gleichzeitig und zu not kann ich, bei längeren Texten, nebenbei sogar noch tippen. wenn das mal nix is und dem Kuli gehts bestimmt ähnlich.

ttyl
T