Saturday, May 16, 2009

Jorge und Jesus und Jose (Disclaimer:Satire)

oder wie auch immer sie heißen mögen pfeifen noch immer meiner Freundin hinterher. Und das geht ihr auf die Nerven. Noch schlimmer ist es wenn sie in ihren Ghettokarren langsam neben ihr her rollen um sie zu mustern oder gar anhalten um dann mit aufheulendem Motor von dannen zu preschen. So geht es einer jungen Frau, die sich im Latinoviertel klar als Minderheit verstehen muss und die meisten Kommentare auch gar nicht versteht. Doch nicht nur die Mittel- und Südamerikaner verfolgen sie in meiner Abwesenheit und versuchen auf rechte plumpe Art ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, letztends hat sogar der alte zottige Penner unter ihren Regenschirm geschaut, obwohl er sich dafür bücken musste. (Meine Begründung hierfür war, dass er ob ihrer Körpergröße vielleicht dachte der Schirm ging ganz von alleine die Straße hinab, da man wohl mit so kleinen Leuten hier nicht rechnet).
Darüber hinaus haben Jorge, Jesus und Jose und ihre meist dicken und billig geschminkten Muttis (die laut einem nun aus dem Radio verbannten Kritiker den USA nichts außer Geschlechtskrankheiten und Damenbärten gebracht haben) noch die unausstehliche Angewohnheit in diesem schönen Land der unbegrenzten Möglichkeiten genauso vor sich hin zu gammeln wie in der Dritten Welt aus der sie illegal über den Rio Grande hierher geschwommen sind. Weder Recycling noch Hundekotaufheben sind den bestimmt zum großen Teil illegalen hierher gekommenen ein Begriff. Stattdessen hängen sie halbnackt in ihren muffigen Buden rum und starren meiner Freundin auf den Arsch wenn sie zur Arbeit geht. Und dann sind sie noch enttäuscht wenn ebendiese ihnen trotz des bestimmt ernst gemeinten "ay mami" nur einen bösen Blick und ein kaltes Schweigen zukommen lässt.
Das alles wäre ja noch zu ertragen, wenn die Tortillaboys nicht auch noch seit mindestens 6 Wochen ununterbrochen das gleiche verdammte Lied hören würden, jenen jammerigen Stumpfsinn von dem bei uns im Schlafzimmer nur noch der Bass ankommt, dafür aber regelmäßig von früh bis spät. Und außer Haus hat man immer das Glück von einem der Ghettoboys überholt zu werden, aus dessen offenen (oder kaputten) Fenstern und völlig zerschroteten Lautsprechern dann noch einmal das gleiche Gedöhns zu hören ist. Für eine Kostprobe einfach hier klicken und im player rechts oben den Song que tengo que hacer anwählen.
Damit nicht genug, wenn die Verrückten dann schon mal den Sender wechseln ist dies die scheinbar einzige Alternative: Wer nicht genug bekommen kann einfach nach mariachi suchen auf youtube, viel Spaß.
Und wenn mal einmal einen ganzen Tag hier in der Nachbarschaft verbracht hat und sich dann abends zur Besinnung an den Grill setzen will, kommt tatsächlich noch so ein kleiner Dicker mit Oberlippenbärtchen mit seinem Truck vorbei und bläst die letzten Stücke seines Autoradios zum Fenster hinaus und mir auf den Teller. Da wünscht man dann trotz allen guten Willens manchmal, dass dies alles nur ein Film sei, ein Clint Eastwood Film am besten, und meine 45er auch brav in meinem Schoß liegt, geduldig darauf wartend, dass hombre kurz anhält und Jennifer ein "ay mami" zupfeift. Na komm schon...

Neben der harmlosen Alltäglichkeiten gibts natürlich auch gute Neuigkeiten:
-Zum Beispiel dass ich nächste Woche nahc Harvard gehe um einen der bedeutendsten Politikwissenschaftler der Neuzeit ein paar Fragen zu meiner Magisterarbeit stellen darf.
-Und dass der Boston Globe noch immer nicht tot ist, leider aber jetzt $ 1 pro Ausgabe kostet.
-Und darüber hinaus scheint die Sonne, meistens zumindest.
-Und dass tatsächlich auch "weiße" in East Boston leben (die trifft man beim Mexikaner zum Frühstück)
-Und dass man am Strand in Revere joggen gehen kann, fast ganz alleine am Vormittag!
-Und alle (außer mir wie es scheint) Feiern ganz ausgelassen ihren Schulabschluss zu dem Eltern und Großeltern angereist sind um bei der großen Zeremonie dabei zu sein, ein paar Gläser Schampus zu kippen und ein letztes Mal der Uni Geld in den Rachen werfen, für das Essen hier außerhalb des Festveranstaltung. Der Anblick der festlich gekleideten Abgänger, von denen die meisten wohl 3 Jahre jünger sind als ich hat mich schon etwas gekränkt, genug um vom Campus zu flüchten und mich zu den Enten an den Fluss zu setzen (zum Lesen), den so einen Aufwand wird es wohl für mich in Dresden nicht geben, nicht nur hätte die Uni kein Geld für Festlichkeiten die sich über eine Woche ziehen, es fehlt dort auch zweifellos an jenem Zaubermittel, dass dem ganzen bunten Großkapitalistenspiel in der Zwingburg der Reichenbildung hier tatsächlich eine Seele einhaucht: School Spirit. Ich konnte es nicht über mich bringen Fotos zu machen von den ganzen erwachsenen Kindern und den weißen Stehtischen auf der Wiese (BU Beach) neben dem riesigen Festzelt, aber ich bin mir sicher die Uni stellt welche online, für alle Interessierten. Hier gehts zur website.

Bilder hab ich auch welche gemacht, vom Frühling und so. Für alle die weder lesen könen noch wollen und ohne Bilder auch kein Feedback mehr hinterlassen.


Entenküken im Charles River
Frühling am Charles River (Jogging und Fahradweg)
Frühling in East Boston
Frühling an der BU

Erste vorsichtige "Garten" Bereinigungsversuche. Resultat war eine sehr dankbare Vermieterin, kostenlose Internetnutzung, kostenlose Grill- und Sitzeckennutzung und ein Sack Grillkohle. Hmmm...vielleicht sollte ich mal fragen ob ich auch die Treppe streichen darf und den Baum verschneiden?
Der nun bereinigte Garten und Müllplatz
Grillen als Belohnung mit unserem ersten Hausgast, Diane

So viel Fleisch für mich :)

6 comments:

T said...

ya just made my day ...

Anonymous said...

Pass bloß gut auf dein Mädchen auf,nicht dass sie am Ende noch Gefallen an den Blicken und Sprüchen findet.Wann hast du eigentlich zu Hause zum letzten Mal Unkraut gezupft? Naja, Hauptsache hilft.

Anonymous said...

<--| Blödsinn |-->

Obiger Kommentar ist als "Blödsinn" markiert worden.

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Anonymous said...

Bei Deinem Bericht muß man ja Angst um Euch haben! In welche Gegend seid ihr da bloß geraten. Ansonsten sind ja die Bilder vom Garten gar nicht so übel und Dir wird es gut tun, nicht nur in der Bibliothek zu sitzen. Grüße!

Anonymous said...

Also für den fall das ich es wirklich hinkrieg mal ne woche zu euch zu komm hoffe ich doch stark das die musikalische untermalung der nachbarn bis dahin besser wird;)

Anonymous said...

Immer wenn ich deinen Blog anschau und ich das Stück Fleisch sehe bekomme ich hunger! Haha wollte auch mal Blödsinn hinterlassen ;)
Das Schnatchen