Tuesday, May 26, 2009

Die Weichen sind gestellt

so glaubte ich zumindest, ob des ereignisreichen vergangenen Mittwochs, während dessen kurzen 24h umspannenden Lebens doch so einiges passierte:

- Zum einen bewies Kobe Bryant allen, dass man zur Not auch ganz allein ein Basketballspiel gewinnen kann, wenn es denn sein muss. Damit wies er nicht nur Kritiker in die Schranken und stieß allen LeBron-Verehrern vor den Kopf sondern bereitete die Welt auch auf eine spannende Western Conference Finals Serie vor, die seitdem auch fast nicht enttäuscht hat (Ausnahme war die Klatsche letzte Nacht).
Mit diesem Spiel rückte Kobe dann auch die Sterne in eine für mich (und offenbar mein unmittelbares Umfeld) günstige Konstellation und die nächsten 24h brachten nur Gutes mit sich.

- Zuerst ging es auf große Reise, über den großen Fluss nach Cambridge zu einem kurzen Gespräch mit einem der führenden Politik- und Medienwissenschaftler des Landes, ganz gemütlich auf der Couch mit kenianischem Kaffee in einem der vielen schicken Institutsgebäude in Harvard. Es ist schon erstaunlich wie hilfsbereit Forscher und Wissenschaftler untereinander sind, da bekommt man mal eben ein paar Tipps mit auf den Weg und das alles für lau, (nur der Kaffee war heiß), und angeregt von dieser Erfahrung ist man doch immer wieder aufs Neue motiviert und fühlt sich angesteckt von einer Art kreativer Energie die hier zwischen den Universitätsgebäuden, Campuswiesen, Starbucks und Coffeeshops sowie Bibliotheken und hervorragenden Buchläden zu pulsieren scheint, ständig bestärkt durch den Anblick anderer "Freaks" die offenbar auch nichts besseres vor haben als Ihre Gehirne mit gedrucktem Wissen zu füllen um dann irgendwie und irgendwann mal eine gute Arbeit zu schreiben, die dann hoffentlich der Menschheit oder einem Bruchteil ebendieser (zumindest theoretisch) nutzt.

- Kurz darauf kam Jennifer von Ihrem 2. Interviewtermin bei Legal Seafoods zurück und hatte nun endlich die Zusage für einen Job in der Tasche. In der wirtschaftskrisengeschüttelten Region ist die Zusage selbst für einen Server-Job ein Erfolg, immerhin muss man um diese zu bekommen erstmal an die 20 Bewerbungen abschicken, anrufen, zum Interview erscheinen und Fragebögen ausfüllen. In diesem Fall kam zum Bewerbungsbogen ausfüllen ein Interview beim Manager, daraufhin ein Interview beim 2. Manager und ein Persönlichkeitstest (natürlich multiple choice) und wohl selbst für nicht Kommunikationswissenschaftler recht einfach zu durchschauen. Damit nicht genug, dann am Mittwoch das zweite Vorsprechen, beim 3. Manager und einem mündlichen Persönlichkeits- und Profiltest, um sicher zu gehen dass die neue Bedienung auch wirklich voll und ganz hinter dem Restaurant steht (und nicht etwa hinter der Dissertation) und sich alle Gäste bei ihr wohlfühlen werden, ja müssen. Nun das Ende von Lied ist nun eine uns vor dem finanziellen Ruin rettende Anstellung und die Aussicht auf lebensnotwendige, reichliche Trinkgelder in einem upscale Restaurant mit von der Rezession nur peripher tangierten Kunden. So hofft man zumindest.
Und da ist Jennifer auch in guter Gesellschaft, zu den anderen Neueingestellten gehören Doktoranden, Master Absolventen, und sogar ein Koch der nach über 10 Jahren noch mal ein paar Gäste sehen möchte und nicht nur immer die Küche. Angesichts der hochklassiken Konkurrenz um den vermeintlich simplen Bedienungsjob erfährt die Anstellung noch einiges an Prestige.

- Drittens, gesellte sich zu diesen schwindelerregend positiven Neugkeiten (die ohne Kobe natürlich nie möglich gewesen wären) die Tatsache, dass der seit Saisongebeginn vor sich hin vegetierende Starslugger der Red Sox dann doch seinen ersten Saisonhomerun gen Himmel schoß, die gesamte Stadt spürbar entlastet durchatmen konnte und nun alle auf eine Rückkehr zu Normalproduktion hofft und bangt.

- Um dem ganzen ein i-Tüpfelchen aufzusetzen schlugen die Magic dann noch die Cavs im ersten Conference Finale im Osten, eine Art letzter Ausläufer der von Kobe erzwungenen 24h Glück im Leben des Protagonisten.

Seit dem hat Jennifer nun offiziell ihr Training (für eine Woche) im Legal Seafoods begonnen und wird vorraussichtlich schon Ende der Woche als Bedienung Trinkgelder kassieren dürfen (gerade rechtzeitig zur Graduation in Harvard und MIT, wenn die stolzen Eltern und Großeltern mit ihren nun in akademisches Gewand gekleideten Snob-kids in die Restaurants strömen und ordentlich das Portemonnaie aufreisen). Das Wetter war größtenteils gut und erlaubte auch passend zum Memorial Day ein kleines BBQ mit Tom und Diane in unserem kleinen Vorgarten, der nun Dank heroischer Umgrabearbeiten des Autoren auch tatsächlich so etwas ähnliches wie lockeren Mutterboden vorweist und damit hoffentlich bald viele dicke Tomaten und Paprikaschoten produziert.

Nun ist es schon Dienstag vormittag, Zeit mal etwas produktiv zu werden und zumindest ein Outline für die MA-Arbeit aufs Papier zu hämmern. Denn nun, da die Weichen gestellt sind, muss der Zug auch mal abfahren!

best
-k

-Und allen Geburtstagskindern alles Gute!

BU Beach
Zuhause im Urlaub...Im Urlaub zuhause
Gärtner
Neuer Nachbar
schon wieder die Skyline

:)

Am Strand, Carson Beach, Dorchester Bay
Carson Beach II
Einsiedler

Happy Memorial Day (BBQ)

4 comments:

T said...

congrats Jen ...

ansonsten: weniger Kobe, mehr Bilder - aber die sollen an wohl noch folgen, munkelt man.
schöner rahmen am ende.

T

Anonymous said...

Tja, die Sache mit dem Basketball ist ja nun nicht ganz so interessant, da die Daheimgebliebenen von dieser Sportart eher wenig verstehen, aber du als Halbamerikaner... Der Garten sieht ja tatsächlich schon so ähnlich aus wie er sollte, auch wenn nur ein kleines Stück sichtbar wird. Ich wäre auch gern im Urlaub zu Hause...

Anonymous said...

Gratuliere zum neuen Beruf "Gärtner"! Vielleicht läßt sich auch etwas ernten und verspeisen! Freuen uns über den Job von Jennifer und das die Kasse etwas klingelt. Was hast Du eigentlich für neue Pläne

Anonymous said...

Tja,derletzte Kommentar wurde unterbrochen.Was machst Du in der Harvard-Uni oder hast Du schon wieder neue Pläne?