Friday, April 06, 2012

Krueckstock und Mickey Maus


Dem diesjaehrigen Trip an die Westkueste konnten weder die durch die Decke schiessenden Zahnarztkosten, ein verstauchter Knoechel, Kruecken, ein gebrochener Fuss, zu viel Arbeit, Ochsen oder Esel in seinem Lauf aufhalten. Und so fand er dann statt, beinnend mit einem recht unbequemen Flug ueber die Mormonenstadt Salt Lake City nach Sacramento. Dort empfing einen der Regen, selbiger verwandelte sich bei der Fahrt ueber die Sierras dann in Schnee und wurde nur mit etwas Glueck und dem Vierradantrieb des schwiegermuetterlichen Trucks ueberwunden. Aus Platzmangel fuhr das Gepaeck in Muellsaecke gehuellt auf der Ladeflaeche mit. Den sich rechts und links auftuermenden Schnee ignorierte der Moechtegernskifahrer und Teilzeitkrueppel mit Traenen in den Augen. Die verwunschenen Langlaufski wurden doch am selben Morgen mit groesster Selbstbeherrschung und vor Wut zitternden Haenden im Schrank versenkt. Der Sportler hatte vor dem Schneemangel kapituliert, und sich sicherheitshalber beim Volleyball den Fuss zerstoert. Nur um sicher zu gehen, dass die Skisaison auch wirklich vorbei ist und nicht kuenstlich mit Gebirgsausfluegen aus zweieinhalbtausend Meter verlaengert werden kann... Mit der Ueberwindung des Gebirges schwand dann auch die Enttaeuschung, in der trockenen Hochwueste kommt man schnell auf andere Gedanken. Dazu gehoerte ein Ausflug in die Geisterstadt Bodie, die nun im dritten Anlauf endlich besucht werden sollte und versprach die schlechte Laune zu vertreiben. Das haette auch wunderbar geklappt, wenn nicht die einzige Zugangsstrasse wegen SCHNEE geschlossen gewesen waere.

Mit dem Hund spazieren gehen in Nevada

Hilflos in der Hochwueste Nevadas am Stacheldrahtzaun der Kupfermine zurueckgelassen, nicht der erste der hier in der Sonne verendete. Man beachte wie sich der Astronautenmondstiefel und die Mistkruecken der Landschaft anpassen. Am liebsten haette ich die gleich dort gelassen.

Zum Fuss kuehlen am Lake Topaz, unweit von Gardnerville, NV

Osterhasensichtung - da hilft auch das Versteckspiel hinter den verdorrten Grasshalmen nichts

Das Capitol in Carson City hat eine Silberkuppel, denn davon gab es hier mal genug

Auf indianischem Land am Pyramid Lake, noch ein See in der Wueste, dieser gehoert den Paiute Indianern die dort auch ein Musuem haben.

Sonnenaufgang bei Jennifer's Tante im fruehlingsfrischen Garten

Krueppelfuss am See, diesmal Mono Lake

Der See ist bekannt fuer seine Tufa (Tuff) Gebilde, ein Mineralgemisch das sich mondlandschaftsartig im See gebildet hat und dann durch das Absenken des Wasserpegels (Kalifornien hat die Zulaeufe abgezapft) frei gelegt wurde. Inzwischen steigt der Wasserpegel wieder.

Walt Disney und die Maus

Flussdampfer fuer Disneytouristen die noch nicht im Sueden waren. Die Kruecken waren zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr dabei.

Achterbahn Magic Mountain - obwohl viele der originalen Disney-Achterbahnen bei weitem nicht so spektakulaer sind wie anderswo, wurden sie doch mit viel Liebe zum Detail gebaut. Viele der Bahnen fuehren durch Tunnel und Hoehlen in denen man sehr detailliert die Disney Helden und Boesewichte in Aktion sieht. Dafuer steht man dann aber auch mal ueber eine Stunde an, und das auch noch klaglos - es sein denn man hat einen gebrochenen Fuss.

Der benachbarte California Adventure Park wird auch vom Disney Logo gepraegt, allerdings gibt es hier auch 'gewoehnliche' Achterbahnen wie man sie kennt. Um den Tag auch intensiv nutzen zu koennen, bleibt Disneyland bis Mitternacht geoffnet. So kam es, dass wir locker mal eben ueber 13h durch den Park marschieren konnten, davon verbrachten wir allerdings gefuehlte 10h mit Anstehen. 

Das Getty Museum in LA

ist nicht nur fuer seine Kunstsammlung sondern auch fuer seine Architektur bekannt 

und darueber hinaus fuer die Aussicht. An einem smogfreien Tag, zum Beispiel nach einem Regen, sieht man von hier das sonst voellig im Dunst verborgene Downtown (hinten links). Das Haeusermeer dazwischen ist LA, oder zumindest ein kleiner Teil davon. Wenn man in Anaheim losfaehrt ist man mal eben 50 Meilen auf der Autobahn unterwegs um bis zum Getty zu kommen, aber aus LA raus ist man da noch immer nicht.


Straende gibt es natuerlich auch, besonders in Malibu. nochmal 30 Meilen weiter noerdlich auf dem Highway 1 findet man mit etwas Glueck El Matador Beach, einen der schoensten Straende in LA. Man muss dann nur noch auf Treppen und Trampelpfaden 50 Meter Steilhang herunterklettern und schon ist man da. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der Stiefel verbannt, der hilft beim Klettern naemlich auch nicht.

El Matador gilt als Fotografen Strand und wurde waehrend unseres Besuches fuer Aufnahmen zur Verlobung, Schwangerschaft, Studentenprojekten, Bikinikatalogen, etc. genutzt.

Und wer beim Fotografieren nicht aufpasst, den erwischt auch mal schnell eine Welle, die schmissen sich naemlich mit gewitterartigem Grollen gegen die Felsbrocken.


Und dann ging die Sonne auch schon unter und der Urlaub neigte sich dem Ende zu.


best,
-k

2 comments:

Anonymous said...

Schade, dass du dich nicht im Rollstuhl hast schieben lassen oder wolltest du das Bild nicht zeigen, ansonsten hört sichs an, als hättet ihr mal wieder was Neues kennen gelernt, aber der blog musste wohl recht zügig geschrieben werden, die Mutti, die Schlimme hats an den üblichen Merkmalen erkannt

Anonymous said...

Ach, Junge, was Du alles siehst; es ist unwahrscheinlich. Man hätte vor 28 Jahren nicht mal davon geträumt, wo es Dich mal hintreibt! Kreuz und quer durch die USA, selbst mit einem gebrochenen Fuß und Krückstock!