Normalerweise hatte ich mir, streng genommen, in den Kopf gesetzt nicht ueber zu hause zu schreiben. Da sich nun aber im letzten Jahr die Verhaeltnisse (mit meiner Hilfe) auf den Kopf gestellt haben und zuhause zur Zeit nur noch auf Reisen oder im Urlaub statt findet und ich ueber selbige(n) ja wohl schreiben muss, stehe ich vor dem Dilemma entweder nicht ueber den Urlaub zu schreiben oder mit der Tradition nicht ueber zuhause zu schreiben zu brechen und/oder mir den Kopf zu zerbrechen ueber was es sic ueberhaupt zu scheiben lohnt. Bevor nun aber der/die Leser(in) nun ueber den Satzbau bricht, oder mich zum sorgfaeltigeren Umgang mit der deutschen Sprache ermahnen muss sei folgender Kompromiss in den Raum gestellt:
Ich vermeide kompromittierende Bilder ehemaliger Erziehungsberechtigter, nutzloses Palaver (bei genauen Hinsehen hab ich dagegen wohl schon verstossen) und Details aus dem haeusslichen Leben (geht die Damen und Herren der Homeland Security auch nichts an). Dafuer versuche ich mich zu erinnern, wie es sich anfuehlt Urlaub in Deutschland zu machen.
Um es denen mit etwas kuerzerer Aufmerksameitsspanne (alters oder twitterbedingt) zu erleichtern sei die Erkenntnis schon mal an den Anfang gestellt; es war eine willkommene und erstrebenswerte Abwechslung mal wieder zu hause zu sein, und darueber hinaus in Europa, besonders in Anbetracht der Tatsache dass mir dieses Vergnuegen ueber die letzten 11,5 Monate verwehrt geblieben war.
So kommt es, dass die Welt ploetzlich ein wenig anders aussieht. Die alten, engen Staedte in Deutschland, stellvertretend fuer Europa so einiges an Reiz gewinnen, die Ordnung, Sauberkeit, Muelltrennng, Gruendlichkeit, fast voellige Unterbindung des rechts Ueberholens, Effizienz, der nichtbestehende gesellschaftliche Zwang 20% Trinkgeld zu geben, Autos die nicht aller 3h betankt werden muessen, ueber die man ohne sich auf eine Leiter zu stellen hinwegsehen kann, um den schneller als Schrittempo fahrenden Verkehr auch hinter parkenden Auto sehen zu koennen, Autos die auf Kopfsteinpflasterstrassen parken und fahren, auch wenn es ganz enge sind da sie dort auch hindurchpassen ohne rechts und links die Haeuser mitzureisen, welche natuerlich da aus Stein gebaut auch nicht einfach mitgerissen werden koennten, weder von Autos noch von Wind oder Sturm. Ueberhaupt, so richtig Sturm gibt es gar nicht in Deutschland und Europa, der kommt gar nicht hier her und verschwendet seine Kraft, bleibt lieber in Amerika und blaesst die Trockenbauwaende weg, und die Kartenhaeuser, da kommt er wenigstens in Fernsehen. Besonders zu FOX News mit der staendig wehenden amerikanischen Flagge im Hintergrund, die darueber wegtaeuschen soll (und kann) dass in den Nachrichten heir nie ueber irgendetwas substanzielleres als College Sports berichtet wird, internationale Berichterstattung ausser in der New York Times entweder nicht stattfindet oder auf amerikanische Kriegsgeschehnisse reduziert bleibt und die Berichterstattung ueber die Demokratiebestrebungen in Aegypten schon daran scheitert, dass ein bereits genannter TV Sender den Zuschauern eine Landkarte zeigt auf der Aqypten im Iran liegt.
Das soll nicht heissen, dass in Deutschland alles besser waere, ein Abend im Hotelzimmer reicht schon aus um zu sehen, dass es ausser Dschungelcamp Idiotismus und des weiterhin zur besten Sendezeit vorherschenden Zwanges mindestens 5-7 Hitlerdokumentationen an einem Wochentag zu zeigen wirklich ncihts sehenswertes gibt, dass man sich nicht auch in der englischen Originalfassung anschauen koennte bzw. schon zu oft getan hat um auch nur laenger als 3 Sekunden auf dem program zu verweilen. Bleibt nur noch eine aufheiternde Dokumemntation ueber das bevorstehende Ende der Welt, vorhrgerufen durch in den USA weiterhin oeffntlich geleugnete globale Erwaermung und damit verbundene Naturkatastrophen.
Aber man muss ja nicht fernsehen, es sei denn es kommt Football aber der wurde ja in Deutschland wieder ausgerottet (danke, Premiere etc). Da bleibt einem wenigstens der Gang in die Kneipe, zum Beispiel in Mainz, um dann dort fuer 2,80 ein Glas Wein zu trinken dass mich in Michigan 12 Dollar kosten wurde, bzw nicht zu haben ist. Oder ein Bier, dass weder so hopfig ist dass es mir aus dem Hals staubt noch durch Zugabe exotischer Zutaten das Trinken erschwerende Geschmaecker nach Schokolade, Kaffee, Himbeeren, Holz, Erde, Kuerbis oder Erdbeertorte auf die Zunge kleistert, die den Gedanken an ein weiteres Gebraeu recht schnell abwuergen.
Nein, ein ganz einfaches Bier kauft man sich hier, das ist billiger als Wasser (eigentlich auch ein Hohn).
Oder man geht Skifahren im Gebirge, eigentlich nichts besonderes da zumindest zuhause eine Selbstverstaendlichkeit. Wie exotisch das eigentlich ist wird einem erst in Michigan bewusst. Zum einen muss man sich auf einen Goldplatz begeben um Ski zu fahren oder in einen Metro- oder State Park, indem man dann von Leuten, die weder Ahnung noch Lust haben, Ski ausleihen kann, mit denen man dann auf immerhin gut gekennzeichneten Wegen geradeaus bzw. im Kreis laufen darf, denn Berge gibts es hier keine. Aber dazu ein anderes Mal.
Bleiben wir beim Skifahren im Gebirge zuhause, in sauberer Luft, umgeben von Leuten die wissen wie man Ski laeuft, es vielleicht sogar ein wenig uebertreiben, dafuer ist man kostenlos am Start und muss nicht nach einem eingezaeunten Waldstueck in der suburbanen Mittelklassenwueste von Suedost Michigan suchen.
Dazu kommt in Deutschland die inzwischen vermisste Kultur, die Semperoper in Dresden, der tausendjaehrige Dom in Mainz, direkt beim Gutenbergmuseum, Gutenberg selbst, ein Weihnachtsfest bei dem ich mich weder durch Werbung noch sonstige Einfluesse rational oder emotional dazu genoetigt fuehle Jennifer oder meiner Famile ein Auto zu kaufen oder ein paar Diamanten, auf Kredit natuerlich, guenstig finanziert. Dafuer gibt es Heiligabend und dazu noch zwei Weihnachtsfeiertage, an denen man richtiges, selbstgemachtes Essen bekommt.
Eigentlich alles perfekt, wenn nicht 2 Wochen Weihnachtsferien ein ganzes verpasstes Jahr ersetzen muessten was dann dazu fuerht das eigentlich noch mehr Stress ensteht als sein muesste, man abwechselnd in mehreren Orten gleichzeitig ist und sowieso keine Zeit hat fuer irgendwas. Besuche bei Famile kann man daher an einer Hand abzaehlen, bei Freunden an einem Finger und bei weniger gluecklichen ist es ganz ausgefallen.
Ein bisschen schade eigentlich, hinterlaesst es doch den bitteren Nachgeschmack nichts richtig gemacht zu haben, dafuer alle zur Haelfte und trotzdem jedem zur Last gefallen zu sein.
Ob sich dies allerdings so einfach aendern laesst solange meine Urlaubszeit so begrenzt ist wie sie ist und einen die Arbeit zur Planungsunfaehigkeit knebelt ist die nachste Frage. Immerhin fanden sich so einige Ansatzpunkte doch baldigst wiederzukommen, um unter anderem den Rheine in wenig mehr zu erkunden, zum Beispiel mit dem Fahrrad, mit Jennifer vielleicht sogar eine etwas ausgedehntere Reise zu unternehmen, ein paar Burgen, Staedte, Weinberge etc anzusteuern und ueberhaupt all diese europaeischen Dinge zu tun die einem hier fehlen… ueber Kopfsteinpflaster zu spazieren, an einer mittelalterlichen Stadtmauer entlang, roemische Burganlagen zu sehen, Museen mit echten, alten Fundstuecken, Opern, Buchlaeden in denen einem nicht der eReader direkt beim Hereinlaufen schon in die Arme geschmissen wird, und in denen man sich traut auch intelektuell anspruchsvollere, ‘richtige Literatur’ ins Schaufenster zu stellen, Sachbuecher zu verkaufen die nicht nur von fanatischen Spinnern geschrieben werde, die die “Verbrechen” und “Skandale” der gerade aktuellen Regierung entbloessen, sondern sich auch mit relevanten Themen auseinandersetzen. (Der aufmerksame Leser mag einwerfen dass in Deutschland die meisten Sachbuecher die gleichen Themen behandeln wie die Dokumentationen im Abendprogramm aber darueber sei hier mal hinweggesehen).
Bevor ich mich dann in noch weitere Widersprueche verstricke hier ein paar Bilder zur wertfreien Illustration.
Ich vermeide kompromittierende Bilder ehemaliger Erziehungsberechtigter, nutzloses Palaver (bei genauen Hinsehen hab ich dagegen wohl schon verstossen) und Details aus dem haeusslichen Leben (geht die Damen und Herren der Homeland Security auch nichts an). Dafuer versuche ich mich zu erinnern, wie es sich anfuehlt Urlaub in Deutschland zu machen.
Um es denen mit etwas kuerzerer Aufmerksameitsspanne (alters oder twitterbedingt) zu erleichtern sei die Erkenntnis schon mal an den Anfang gestellt; es war eine willkommene und erstrebenswerte Abwechslung mal wieder zu hause zu sein, und darueber hinaus in Europa, besonders in Anbetracht der Tatsache dass mir dieses Vergnuegen ueber die letzten 11,5 Monate verwehrt geblieben war.
So kommt es, dass die Welt ploetzlich ein wenig anders aussieht. Die alten, engen Staedte in Deutschland, stellvertretend fuer Europa so einiges an Reiz gewinnen, die Ordnung, Sauberkeit, Muelltrennng, Gruendlichkeit, fast voellige Unterbindung des rechts Ueberholens, Effizienz, der nichtbestehende gesellschaftliche Zwang 20% Trinkgeld zu geben, Autos die nicht aller 3h betankt werden muessen, ueber die man ohne sich auf eine Leiter zu stellen hinwegsehen kann, um den schneller als Schrittempo fahrenden Verkehr auch hinter parkenden Auto sehen zu koennen, Autos die auf Kopfsteinpflasterstrassen parken und fahren, auch wenn es ganz enge sind da sie dort auch hindurchpassen ohne rechts und links die Haeuser mitzureisen, welche natuerlich da aus Stein gebaut auch nicht einfach mitgerissen werden koennten, weder von Autos noch von Wind oder Sturm. Ueberhaupt, so richtig Sturm gibt es gar nicht in Deutschland und Europa, der kommt gar nicht hier her und verschwendet seine Kraft, bleibt lieber in Amerika und blaesst die Trockenbauwaende weg, und die Kartenhaeuser, da kommt er wenigstens in Fernsehen. Besonders zu FOX News mit der staendig wehenden amerikanischen Flagge im Hintergrund, die darueber wegtaeuschen soll (und kann) dass in den Nachrichten heir nie ueber irgendetwas substanzielleres als College Sports berichtet wird, internationale Berichterstattung ausser in der New York Times entweder nicht stattfindet oder auf amerikanische Kriegsgeschehnisse reduziert bleibt und die Berichterstattung ueber die Demokratiebestrebungen in Aegypten schon daran scheitert, dass ein bereits genannter TV Sender den Zuschauern eine Landkarte zeigt auf der Aqypten im Iran liegt.
Das soll nicht heissen, dass in Deutschland alles besser waere, ein Abend im Hotelzimmer reicht schon aus um zu sehen, dass es ausser Dschungelcamp Idiotismus und des weiterhin zur besten Sendezeit vorherschenden Zwanges mindestens 5-7 Hitlerdokumentationen an einem Wochentag zu zeigen wirklich ncihts sehenswertes gibt, dass man sich nicht auch in der englischen Originalfassung anschauen koennte bzw. schon zu oft getan hat um auch nur laenger als 3 Sekunden auf dem program zu verweilen. Bleibt nur noch eine aufheiternde Dokumemntation ueber das bevorstehende Ende der Welt, vorhrgerufen durch in den USA weiterhin oeffntlich geleugnete globale Erwaermung und damit verbundene Naturkatastrophen.
Aber man muss ja nicht fernsehen, es sei denn es kommt Football aber der wurde ja in Deutschland wieder ausgerottet (danke, Premiere etc). Da bleibt einem wenigstens der Gang in die Kneipe, zum Beispiel in Mainz, um dann dort fuer 2,80 ein Glas Wein zu trinken dass mich in Michigan 12 Dollar kosten wurde, bzw nicht zu haben ist. Oder ein Bier, dass weder so hopfig ist dass es mir aus dem Hals staubt noch durch Zugabe exotischer Zutaten das Trinken erschwerende Geschmaecker nach Schokolade, Kaffee, Himbeeren, Holz, Erde, Kuerbis oder Erdbeertorte auf die Zunge kleistert, die den Gedanken an ein weiteres Gebraeu recht schnell abwuergen.
Nein, ein ganz einfaches Bier kauft man sich hier, das ist billiger als Wasser (eigentlich auch ein Hohn).
Oder man geht Skifahren im Gebirge, eigentlich nichts besonderes da zumindest zuhause eine Selbstverstaendlichkeit. Wie exotisch das eigentlich ist wird einem erst in Michigan bewusst. Zum einen muss man sich auf einen Goldplatz begeben um Ski zu fahren oder in einen Metro- oder State Park, indem man dann von Leuten, die weder Ahnung noch Lust haben, Ski ausleihen kann, mit denen man dann auf immerhin gut gekennzeichneten Wegen geradeaus bzw. im Kreis laufen darf, denn Berge gibts es hier keine. Aber dazu ein anderes Mal.
Bleiben wir beim Skifahren im Gebirge zuhause, in sauberer Luft, umgeben von Leuten die wissen wie man Ski laeuft, es vielleicht sogar ein wenig uebertreiben, dafuer ist man kostenlos am Start und muss nicht nach einem eingezaeunten Waldstueck in der suburbanen Mittelklassenwueste von Suedost Michigan suchen.
Dazu kommt in Deutschland die inzwischen vermisste Kultur, die Semperoper in Dresden, der tausendjaehrige Dom in Mainz, direkt beim Gutenbergmuseum, Gutenberg selbst, ein Weihnachtsfest bei dem ich mich weder durch Werbung noch sonstige Einfluesse rational oder emotional dazu genoetigt fuehle Jennifer oder meiner Famile ein Auto zu kaufen oder ein paar Diamanten, auf Kredit natuerlich, guenstig finanziert. Dafuer gibt es Heiligabend und dazu noch zwei Weihnachtsfeiertage, an denen man richtiges, selbstgemachtes Essen bekommt.
Eigentlich alles perfekt, wenn nicht 2 Wochen Weihnachtsferien ein ganzes verpasstes Jahr ersetzen muessten was dann dazu fuerht das eigentlich noch mehr Stress ensteht als sein muesste, man abwechselnd in mehreren Orten gleichzeitig ist und sowieso keine Zeit hat fuer irgendwas. Besuche bei Famile kann man daher an einer Hand abzaehlen, bei Freunden an einem Finger und bei weniger gluecklichen ist es ganz ausgefallen.
Ein bisschen schade eigentlich, hinterlaesst es doch den bitteren Nachgeschmack nichts richtig gemacht zu haben, dafuer alle zur Haelfte und trotzdem jedem zur Last gefallen zu sein.
Ob sich dies allerdings so einfach aendern laesst solange meine Urlaubszeit so begrenzt ist wie sie ist und einen die Arbeit zur Planungsunfaehigkeit knebelt ist die nachste Frage. Immerhin fanden sich so einige Ansatzpunkte doch baldigst wiederzukommen, um unter anderem den Rheine in wenig mehr zu erkunden, zum Beispiel mit dem Fahrrad, mit Jennifer vielleicht sogar eine etwas ausgedehntere Reise zu unternehmen, ein paar Burgen, Staedte, Weinberge etc anzusteuern und ueberhaupt all diese europaeischen Dinge zu tun die einem hier fehlen… ueber Kopfsteinpflaster zu spazieren, an einer mittelalterlichen Stadtmauer entlang, roemische Burganlagen zu sehen, Museen mit echten, alten Fundstuecken, Opern, Buchlaeden in denen einem nicht der eReader direkt beim Hereinlaufen schon in die Arme geschmissen wird, und in denen man sich traut auch intelektuell anspruchsvollere, ‘richtige Literatur’ ins Schaufenster zu stellen, Sachbuecher zu verkaufen die nicht nur von fanatischen Spinnern geschrieben werde, die die “Verbrechen” und “Skandale” der gerade aktuellen Regierung entbloessen, sondern sich auch mit relevanten Themen auseinandersetzen. (Der aufmerksame Leser mag einwerfen dass in Deutschland die meisten Sachbuecher die gleichen Themen behandeln wie die Dokumentationen im Abendprogramm aber darueber sei hier mal hinweggesehen).
Bevor ich mich dann in noch weitere Widersprueche verstricke hier ein paar Bilder zur wertfreien Illustration.
Weihnachtsmarkt in Mainz
Oybin Bergkirche
Weihnachtsbild
Echte Kerze am Baum
Jennifer bezeichnet den Winterurlaub auch gerne als Trainingslager/Bootcamp
Einer der Gruende dafuer lag an den mitunter anspruchsvollen Skiwanderungen
Skiwanderung - diesmal ohne Klettern
So geht's doch auch...
Postkartenwetter
Auf zum naechsten Skitrip
Zur Abwechslung wurde auch mal gewandert
Gipfelbesteigung Lausche
Neujahrskoeche
Neuigkeiten
Konzertabend
Saengerin im Publikum
Vorfruehling Mainz
Germania
Rheinflut in Ruedesheim vom Weinberg aus gesehen
best,
-k