Sunday, August 23, 2009

Summer Blues, Wellen, Möbel, Hundekot (Bilder folgen)

Der Sommer zeigt sich nun auch endlich hier von seiner besten, heißesten Seite. Dies hiflt natürlich weder der Konzentration noch der Nachtruhe im nicht isolierten Schlafzimmer im Apt 1, 10 Putnam St.
Nachdem die nach wie vor zu viel arbeitende (gerundete 60h pro Woche) Jennifer letztens während der Mittagspause von einem über uns in einem Baum sitzenden Vogel markiert wurde, zog sich sebiges Thema als eine Art "Scheißsträne" doch glatt über den Rest der Woche. Letzen Mittwoch zum Beispiel, passiert es, dass unser von Hundekot gekennzeichneter Vorgarten ihr einen Streich spielte. Durch den Baum verdeckt, bemerkte der Bewegungsmelder unsere Ankunft nicht und verbarg die diesmal sogar auf dem Gehweg lauernden Mienen. Mit Glück allein vermied ich den Kotkontakt, doch Jennifers neue Schuhe wurden doch eingeweiht, zu dem stürzte auch das inzwischen 4. neue Telefon in die Braune Flut, um dem 12h Arbeitstag die Krone aufzusetzen. Die unter Fluchen begonnenen Säuberungsaktionen führten dann dazu, dass eine Hälfte des Bedienfeldes unbenutzbar wurde, bzw einen Wasserschaden davontrug. Dieser scheint jedoch mit dem Austrocknen des Telefons über die letzten 3-4 Tage dann doch wie von allein behoben. Meine fast mitternächtliche Nachricht an die Vermieterin und Teilverantworliche für den HUnd (und dessen Kot) brachte natürlich viel Mitleid und sogar eine Veränderung. Offenbar lässt man den HUnd nun nicht mehr allein in den Vorgarten, stattdessen häufen sich die Haufen nun direkt auf der Straße vor dem Haus, auf der sie dann plattgewalzt werden.

Gleichzeitig und von all dem unbeieindruckt, reiften in der Hitze des Gefechts (und auch des Sommers) die ersten 3 selbstgebauten Tomaten zur knallroten Vollendung und werden demnächst dem Autoren Genuss bereiten. Zumindest dem Garten geht es also gut, und auch die nun handtellergroßen Paprikas scheinen in der Sonne zu gedeihen. Wenn es nur der Stundenplan erlaubte, steht einem netten heimischen BBQ eigentlich nichts im Wege.

Nicht einmal Hurrican Bill, der uns hier wahrscheinlich nur periphär tangiert und allenfalls ein paar Sturmböen, Gewitter, etwas Regen und eine gefährliche Brandung mit sich bringt. Selbige Brandung bekam ich gestern zu spüren. Jennifer musste nur früh Gesangsstunden geben, und dies auch noch 'out of town', auf halber Strecke zwischen Boston und Manchester. Grund genug, Strandutensilien und einzupacken, noch eine Freundin mitzunehmen und den Rest des Tages am Singing Beach zu verbringen. Jenen Strand an der North Shore, dessen Sand (zumindest noch beim letzten Besuch) beim drauf laufen quietschende Töne von sich gibt (gab). Das klingt in etwa so wie Schnee bei unter minus 10 Grad, nur knirscht es nicht so. Die rauhen Wellen schienen zum Bodysurfen perfekt, nur fällt der Sandstrand etwas steiler ab als anderswo, was dazu führt dass die Wellen sich sehr schnell und unkontrolliert, teilweise übereinander brechen wenn sie auf den Strand laufen. Dies hielt mich nicht davon ab den grazielen Körper als Surfbrett zu nutzen, endete jedoch fast im Rollstuhl als mich eine besonders hoch aufgetürmte Welle zwar wie gewollt auf ihrer Spitze mit sich trug (riss), jedoch dann viel zu schnell in sich zusammen brach und mich wie einen Hering ungespitzt in den Sand rammte und meinem Rücken einen deutlich spürbaren 'Knack' versetzt. Ich meine mich beim Aufprall auch überschlagen zu haben, die panische Vorstellung vor lauter Dummheit auf diese Art im Rollstuhl zu enden brachte mich dann jedoch ganz schnell auf die noch immer beweglichen Beine und das Addrenalin allein schleppt mich die 10 meter aus dem seichten Wasser in Trockene.




Nun ist zwar mein Rücken etwas steif, aber mit etwas Glück kann ich schon bald wieder Kisten schleppen. Das ist auch notwendg, denn die letzte Augustwoche, ist nich ohne Grund unter Umzugsfirmen als "Hell Week" bekannt, bietet sie doch mehr Arbeit als der geplagte Körper braucht. Die bisherigen Gelegenheitstrips über die sehr dünne Linie der Illegalität haben bereits gezeigt dass man, solange der Körper das aushält hier sehr schnell gutes Geld machen kann, und wenn die Hitzewelle nun wenigstens bis Ende des Monats ein wenig abschwächt (Möbelschleppen bei 35 Grad wird ab der 8. Stunde unangenehm und ist mit Gewichtsverlust verbunden), sollten doch die Finanzen zumindest für die nächsten beiden Monate gesichert zu sein.
Natürlich leidet die Magisterarbeit ein wenig darunterm jedoch sollte auch hier bis Ende des Monats der Beginn des empirischen Teils machbar sein, der Rest ist Statistik und im Oktober problemlos zu schaffen. Einziger Haken ist hier das sich anbahnende Praktikum und die damit verbundenen Visa- Bemühungen. Theoretisch könnte ich am 8. September anfangen an meiner eigentlichen Karriere zu arbeiten, und dies zumindets bis Ende des Semsters. Nur leider unbezahlt.

Saturday, August 08, 2009

Der 7. 8. 09

Am Tag als ich die Grenze überschritt, vom jungen Mann zum nun über-halb-fünfzigjährigen, wurde ich an einen sehr schicken Strand in Rhode Island ausgeführt, und nachher sogar noch zum Essen im ältesten Restaurant des Landes, dem Union Oyster Haus. Um nicht wie einer der zahlreichen Touristen auszusehen verzichtete ich auf Fotos des sehenswerten Restaurants aber wer dem Link folgt kann sich einen guten Eindruck Verschaffen.

Jennifers lustige Beach Frisur. Auch das Make up fiel den Wellen zum Opfer.

Nur selten warfen Wolken einen Schatten auf den Strand, und selbst dann war es noch angenehm. In Hintergrund ein langsam vorbeiziehendes Containerschiff.

Wie der Held den Naturgewalten zu trotzten versuchte. Einige mögen auch denken: Der Alte Mann und das Meer.

Bodysurfing... auch ohne Brett nehmen einen die Wellen mit

Am Ende siegten die Naturgewalten über die Frisur.
Friedliche Zweisamkeit
Narragansett Beach ist nach dem Indianischen Volk der Narragansett benannt, das Zierbild erinnert an die verklärte Vergangenheit. Vom Stamm ist immerhin auch noch ein Totempfahl zu sehen und es gibt eine Zeitung der Nation der Narrangansett im Supermarkt, in der indianische Angelegenheiten, Veranstaltungen etc. besprochen werden.
Strandpromendae
Meine neue Lieblingsadresse

Tuesday, August 04, 2009

Pittsburgh ist nicht Boston

und das merkt man schon wenn man kurz vor 9 früh aus dem Flieger steigt. Im Flughafen begrüßen einen Statuen der glorreichen Pittsburgh Steelers und Saurierskelette.
Die Menschen sind insgesamt um einiges dicker und alles passiert irgendwie viel langsamer als anderswo. Meine Altersgenossen wiegen alle in etwa das doppelte, und obwohl da auch einges an Muskelmasse dabei ist, sind trotzdem viele einfach nur schwer oder fett. Dialekt und Weltanschuaung sind auch völlig anders, man vermisst förmlich den inwzischen heimischen New England Akzent und fühlt sich etwas unwohl, umgeben von Konservativen, Kirchengängern und Obama-hassern, bei denen mitunter sogar ein Buch über Sarah Palin im Haus liegt.
Auch die Luft ist anders, neben dem metallischen Beigeschmack liegt noch immer etwas Koks in der Luft, die früher so giftig war das am Ufer der Flüsse kaum noch ein Baum stand.

Grund des Kurzbesuches war die Rücküberführung von Jennifer's nun fast völlig reparierten (Opa hats bezahlt) Autos und einem Wiedersehen mit ihren Eltern. Während Jennifer am Samstag bei der Hochzeit ihrer Freundin war, vertrieb ich mir die Zeit größtenteils mit Essen, einem weiteren vergeblichen Versuch ein Jacket zu finden, einer Rundfahrt in Bill's Pony und einem kleinen Ausflug auf Großvaters Boot auf dem Monongahela.
Der Sonntag erlaubte dann einen Besuch des Pflanzenkonservatoriums Phipps und am Abend dann noch des Vergnügungsparkes Kennywood, einem der ältesten. Viele der Achterbahnen sind noch aus Holz gebaut und sowohl Jennifer's Eltern, wie auch ihrem Großvater noch aus der Jugend bekannt.
In Pittsburgh gibts es sogar richtige Kirchen, hier eine der größten katholischen Kathedralen. Mutet schon etwas europäisch an, und klingt auch so. Jennifer sang hier eine Arie zur Hochzeit ihrer Freundin, begleitet von einer Orgel. Ihr ehemaliger Gesangslehrer war unter den Gästen und war beeindruckt, Bill und Leslie zu Tränen gerührt. Offenbar kann sie wirklich gut singen.

Die Bridesmaids trugen alle das gleiche Kleid, zartes rosa und dazu goldene Schuhe goldige Handtäschchen, extra erworben für den Anlass. Warum eine Hochzeit hier immer zehntausende Dollar kosten muss verstehe ich nicht, und wenn unbedingt alles perfekt aussehen muss fürs Bild, hätte sicherlich auch ein Kostümverleih geholfen. Aber in Amerika ist wohl vieles anders. Wenigstens das maßgeschneiderte Kleid wurde gesponsort, warum jedoch so ein Zirkus einschließlich Limosinenserice, Festveranstaltung, Empfang und Live-unterhaltung erst mit Großband und dann Türkischer Musikgruppe und Tanz (der Bräutigam war türkischer Herkunft) sein musste, entzieht sich der Vorstellungskraft des konservativen Europäers. Abends an Großvaters Marina, einer von Onkel und Opa selbst gebauten Anlegestelle für Boote inklusive Restaurant am Monongahela.
Dämmerung am einstigen Giftfluss, der zwar nun noch immer schlammig ist (wie schon im indianischen Namen festgehalten) aber nun nur noch durch ganz wenige Kokswerke und Stahlfabriken belastet wird, die Blütezeit der Umweltverschmutzung durch Schwerindustrie ist auch hier schon seit Jahrzehnten vorbei.
Orchideen im Pflanzenkonservatorium
Ein Stück Urwald mit Glasskuplturen eines deutschen Künstlers, ebenfalls in einem der Gewächshäuser des Konservatoriums
Kakao gab es auch
Aussenansicht
Auf einer der Wasserbahnen in Kennywood. Nach ewiger Verspätung durch unentschlossene Verwandte und organisatorischer Mängel konnte es Jennifer kaum erwarten gegen Abend noch die Achterbahnen des alten vergnügungsparkes unsicher zu machen.
In HIntergrund die von mir gemiedene Revenge of the Phantom, früher mal eine der schnellsten Achterbahnen mit bis zu 80 Meilen Spitzengeschiwindigkeit...
Wasserbahnen machen bei Sonnenschein wohl mehr Sinn als nachts, da trocknet man etwas schneller
Nochmal ein Blick auf die Bootsanlegestelle kurz vor der verspäteten Abreise am Montag
Jennifer auf Großvaters Boot, das größtenteils von ihrem Cousin genutzt und in Stand gehalten wird
Am Bootssteg
der hinauf führt zum Familienrestaurant

Nachdem wir dann endlich gegen 4 Uhr am Montag aufbrachen, senkte sich die Sonne noch in Pennsylvania und damit noch 8h vor Boston. Spätestens hier war klar, dass wir wohl unterwegs übernachten müssen, denn meine Beifahrerin war schon zu müde zum Fahren. Gegen Mitternacht fiel dann auch für mich der Hammer, da half auch ein Autobahnfahrstil mit 85Mph (statt 65) ncihts mehr, und Bill verordnete Nachtruhe in Connecticut. Auch Jennifer's Eltern (die eigentlich 6 Uhr morgens aufbrechen wollten) erreichten nach dem späten Start kurz vor Mittag nur mit Mühe ihr Etappenziel in Wisconsin, und haben noch 3 Tage im Auto vor sich bevor sie in Nevada ankommen. Bis auf das irgendwann schmerzhafte Sitzen sind diese Art von Roadtrips jedoch immer wieder schön, man sieht das ganze Land und langweilig wird einem dabei fast nie.

best,
-k