Sunday, July 18, 2010

Erster Besuch

 Ganze 2 Stunden nach Anunft der sehnsuechtig erwarteten, vom ersten Geld erstandenen Couch kamen dann auch schon die ersten Gaeste, welche, im Gegensatz zur Couch durch die Tuer den Weg ins Apartment fanden und nicht ueber den Balkon gezwungen werden mussten. 

All das, und noch viel mehr enging mir natuerlich, da ich zu dieser Zeit am Mittwoch noch artig im Buero sass und einen Quartalsbericht zusammenschusterte. Irgndwie muss man ja die 50 Stunden mit Arbeit fuellen, damit einem nicht langweilig wird am Computer oder man vielleicht mal vor 7 nach hause kommt...    Aber ich schweife ab, Besuch hatten wir und das auch noch von den Schierigeltern (oder wie sich das schreibt). Begriffe wie dieser sind meinem Vokabular noch immer fern und werden daher wenn moeglich gemieden. Bill und Leslie waren also unsere ersten Gaeste, und noch sehr grosszuegige dazu, halfen sie uns doch bei der Beschaffung zweier weiterer Moebelstuecke, die wiederum der Wohnung nun einen heimisch-gemuetlichen Glanz verleihen -selbiger waere wohl sonst erst im August oder September moeglich gewesen. Nach der dreitaegigen Autofahrt von Nevada (dem jaehrlichen Trip zur Familie in Pittsburgh) erreichten sie das Zwischenziel Ann Arbor und verbrachten dort die letzten Tage auf der Couch und dem Schlafsofa. 

 
Hoffentlich kommt die Couch rechtzeitig, sonst schlafen wir wohl auf dem Fussboden. Nach dem Schnaeppchenbeim Kauf stellte sich heraus, dass das bloede Ding nicht vom Moebelhaus um die Ecke direkt zu uns geliefert werden kann sondern entweder selbst abgeholt (aus Mangel an Stauraum im Auto und bekannten mit Umzugserfahrung unwahrscheinlich) werde muss oder fuer 80 Dollar geliefert wird, dies allerdings mit Umweg ueber die Zentrale Ausieferungsstelle in Zentral Michigan. Ende vom Lied, die bloede Couch sollte in 5 (dann 8) Tagen geliefert werden, nachdem ich mich von der Idee sie mit einem Handwagen abzuholen verabschiedet hatte. 


Selbstgemachte Pizza auf dem Balkon, mit Kerze und Dosenbier


De warmen Naechte laden zum Draussensitzen ein, wenn es nur nicht so viele Muecken gaebe...

best,

-k


Sunday, July 11, 2010

Holland, Michigan - Lake Michigan

Zum verlaengerten Wochenende ging es diesmal nach Holland, einem mit kitschigen Windmuehlen bestuecktem Staedtchen am Lake Michigan etwa 2,5 Stunden westlich von Ann Arbor. Da der Sommer auch hier das Leben schon seit Wochen recht schwer (und ohne Klimaanlage fast unmoeglich macht) klang ein Trip an den Strand des grossen Sees sehr begehrenswert. 

Die grossen Seen werden hier oft mit dem Meer verglichen, gibt es doch Sandstraende und Duehnen in jeder Richtung, und aufgrund der Ausmasse des Gewaessers sind auch keine gegenueberliegenden Ufer zu sehen. Nur der Salzgeruch (und Geschmack) fehlt ein wenig, und es werden auch keine Meeresfruechte ans Ufer gespuehlt. Ansonsten kann man sich schon fast einreden man sei am Meer, der kleine Yachthafen treagt auch zu dieser Atmosphaere bei. Im Gegensatz zu den Straenden an der Ostkueste kann man hier auch fuer schlappe 8 Dollar parken (am Singing Beach waren es ueber 30).


Strandansicht.

Hafeneinfahrt

und Ausfahrt

Strandblick mit Fotografin

Spaetes BBQ am 4. Juli mit Jen und Amanda

Das war's auch schon fuer diese Woche denn ausser 50h Arbeit ist sonst auch nicht viel passiert...

best,
-k

Monday, July 05, 2010

Der Erste Gehaltsscheck

...ein kleiner Schritt für die Menschheit und doch ein Riesensprung für einen einzelnen Universitätsabsolventen.
Nach einer langen Liste merkwüriger, abenteurlicher, teilweise auch erbärmlicher Jobs scheint sich nun ganz langsam das Blatt zum besseren zu wenden. Erstes Anzeichen der Besserung ist in meinen Augen der historische erste Gehaltsscheck, das erste Gehalt im ersten richtigen Job. Selbiger wird natürlich nur in einem Land, in dem die private Kontowirtschaft -nach Aussagen meines Managers hier- noch in der Steinzeit steckt, tatsächlich als Papierscheck übergeben, um dann vom glücklichen Empfänger in den  nächsten Bankautomaten (oder Schalterangestellten) geschoben wird, um dann denn eigentlichen Geldtransfer von Firma zu Projekt Manager (das bin ich) auszulösen.
Das macht das Ganze ein wenig umständlicher als der unbürokratisch, unpersönliche elektronische Überweisungsvorgang den wir aus weiter entwickelten Industrienationen wie Deutschland (...) kennen, gleichzeitig erlaubt es einem aber den Vorgang fotografisch festzuhalten und darüber zu berichten.

Sent via BlackBerry from T-Mobile
Der erleichterte Empfänger des ersten Gehalts kurz vor der Einlösung des Schecks, wenige Stunden bevor Miete und dutzende andere Rechnungen fällig sind...

Um dem bedeutenden Augenblick auch die gebührende Achtung zu erweisen, hier eine Liste der der bisherigen Jobs damit auch der Kontext stimmt. 

- Sommerjob DAMINO Großschönau 
(die blauen Metallhüte auf dem Dach, durfte ich streichen, seitdem ist dort nichts mehr passiert, Mindestlohn gibt es für Schüler keinen also wurde auch fast nichts gezahlt)

 - Zivi Jugendherberge Waltersdorf 
(da Zivildienst zwar kaum bezahlt, bestimmt nicht der schlimmste Job aller Zeiten aber Grund genug schnell zur Uni zu flüchten)

Grabenschaufeln mit Hoesi (lukrativ und schmerzhaft, erste Versuche in Schwarzarbeit)

 - Aushilfe Jugendherberge Waltersdorf 
(besser bezahlt jedoch nur von kurzer Dauer, siehe oben)

 - Nachhilfe Mini Lernkreis Kreischau 
(mit etwa 12 Euro die Stunde fast lukrativ, leider sprangen nur 2h die Woche dabei raus und dazu kamen 2h Fahrzeit, unter dem Strich fast Zeitverschwendung)

 - Eventmanagement/Aushilfe ICA Konferenz Dresden 
(natürlich unbezahlt, aber wenigstens Spaß hat's gemacht)

 - Language Link Deutsch Tutor Educational Resource Center Boston University 
($ 10 die Stunde, 2 Stunden die Woche...)

 - Praktikant Big City Moving, Boston 
(offiziell unbezahlt, mit harter Arbeit verdient man so theoretisch richtig Geld und ruiniert seinen Rücken, etc)

 - Tutor TU Dresden Institut für Amerikanistik und Anglistik 
(wie alle Unijobs komplett unterbezahlt, aber gut für den Lebenslauf und tot gearbeitet habe ich mich wohl nicht)

-  Küchen Personal (KP) im Army Camp 
(Leben mit dem Abschaum der Gesellschaft in einer Baracke für 80 Euro am Tag, immerhin einmal gesehen wie arm die Jungs (und Mädels) im Militär dran sind)

- Weinleser 
(Ausbeute für 5 Euro die Stunde, aber wenigstens fühlt es sich ehrlich an und ist bis auf die Kreuzschmerzen gesund, da an frischer Luft)

 - Umzugshelfer Lederwarenverarbeitungsfirma 
(Schon wieder für 5 Euro ausgebeutet mit Dreckarbeit und dann aufgrund Firmenpleite nicht bezahlt worden, in Sachsen funktionieren harte Arbeit und Geldverdienen wohl nicht)

 - Visiting Scholar Boston University College of Communication 
(gut für den Lebenslauf, desaströs für die Ersparnisse)

- Safe and Responsible Movers 
(unter der Hand der lukrativste Job, zumindest vorübergehend eine willkommene Abwechslung...)

- Telefonist Silversterumfrage für die Gema  
(wiedermal für wenig Geld in Dresden gearbeitet, Spionage und Beschiss am Telefon fürs schlechte Gewissen)

 - Project Manager bei Prime Research - soweit gings gut.

Wenn man den Verlauf der Liste so sieht fragt man sich vielleicht zurecht ob ich einfach nur Glück hatte oder mich jemand für die zahlreichen miesen Jobs entschädigen wollte, jedenfalls kann ich mich zur Zeit nicht beklagen und bin froh dem Kreislauf aus Gelegenheitsarbeit und Sklaverei zumindest vorrübergehend entkommen zu sein.

best,
-k