Es ist kurz vor Mitternacht und ich sitze in nassen Badeshorts und Handtuch auf dem Balkon, neben mir die beiden eben in der seichten Abendbriese erloschenene Kerzen, daneben dass noch fast volle Highball Glas. Dafür hab ich Jennifers Black Label missbraucht, aber das geht in Ordnung immerhin ist sie nach der Arbeit noch auf ein Bier ausgegangen. Entlang des Balkongeländers reiht sich der langsam entstehende Kleingarten auf, 2 Tomaten, eine Paprika, eine Artischocke, ein paar noch winzige Habaneros, daneben der soeben begonnene Kräutergarten bestehend aus Rosmarin, Oregano und Lavendel. Basilikum sollte demnächst im Tomatentopf auch sprießen.
Noch haben die hier gut gedeihenden Mücken die noch von Chlor und Poolchemikalien überzogene Haut nicht gefunden, vielleicht verschonen sie mich ja heute. Unter mir brummen die Klimaanlagen der Nachbarschaft vor sich hin, im mittleren Westen kann es offenbar auch ein paar Tage regnen und trotzdem wird sofort nachher beim ersten Sonnenstrahl die Kältemaschine wieder angeworfen. Das ist schon eine Unart aber ich werde mich nicht beschweren.
Nach dem Hoffen und Bangen der letzten Tage, fühlt sich der heutige Abend wieder wie Urlaub an, offiziell ist er das auch. Da passen auch die 30 absolvierten Bahnen im Pool und die Besuche im hauseigenen Fitnessstudio gut ins Bild. Auf der Rückseite des Gemäldes sieht es wie immer anders aus. Wer sich also die Mühe macht da mal hinzuschauen sieht wie Jennifer jetzt schon ihren Job hasst, bei wenig Kundschaft und als Anfängerin nur wenige Tische abbekommt und mit lächerlichen 22 Dollar nach hause kommt. Heute sind es wohl 32, und das an einem Freitag. Das sah im Legal Sea Foods schon anders aus…aber wir wollen mal nicht der großen Stadt hinterher trauern, auch wenn’s mitunter schwer fällt (besoners wenn dort die NBA Finals und die große Kobeshow stattfinden).
Die angesprochene Gemälderückseite zeigt noch mehr, zum Beispiel unseren gemeinsamen Kontostand bevor ich meine Reisekostenrückerstattung vom letzten Ann Arbor Trip bekam. Das wurde auch Zeit und brachte der armen Jennifer schon unruhige Nächte. Ihr fehlt offenbar meine angelesene (u.a. Steinbeck) und erlebte (Allston, East Boston, Dresden) Erfahrung mit der leeren Brieftasche.
Doch all das ist schnell vergessen wenn wir uns das Bild wieder von vorne anschauen, da sieht man wo ich denn tagsüber so meinen Urlaub verbringe: vor einem großen Computerbildschirm, nagelneu und extra für mich auf einen Schreibtisch platziert, umgeben von überarbeiteten aber netten Amerikanern, einem Kandier, einer Taiwanerin, einer Australierin, und derzeit sogar drei Deutschen. Dazu gibt’s eine Menge lustiger Computerprogramme und Datensets zu lernen, damit es auch nicht langweilig wird, immerhin sitzt man schon mal von 9 bis 20 in diesem… Erholungsclub. Und weil es dort so schön ist kann es schon mal passieren, dass ich ein paar Tage gar nicht dazu komme Nachrichten zu lesen oder Neuigkeiten zum Besten zu geben. Aber das pegelt sich auch wieder ein, irgendwann haben wir auch sicher regulär Internet und dann ist auch die Kommunikation wieder stabil.
Nun ist im Übrigen auch die Jennifer wieder zuhause und damit endet dieser Eintrag, um mich rum schlafen hier sowieso schon die meisten, immerhin sind wir hier am Ortsrand, sehr ruhig gelegen und grün, erinnert fast ein wenig an zuhause. Nur das dort keine Wildkaninchen auf der Wiese spielen, die Vögel wohl auch nicht Kardinal und Robin heißen, ich schon lange keine Glühwürmchen mehr gesehen habe und Fledermäuse schon gar nicht. Ansonsten ist es erstaunlich ähnlich. Dies erklärt wohl auch warum, sich hier und in Pennsylvania in den letzten Jahrhunderten so viele Deutsche angesiedelt haben.
best,
-k
Noch haben die hier gut gedeihenden Mücken die noch von Chlor und Poolchemikalien überzogene Haut nicht gefunden, vielleicht verschonen sie mich ja heute. Unter mir brummen die Klimaanlagen der Nachbarschaft vor sich hin, im mittleren Westen kann es offenbar auch ein paar Tage regnen und trotzdem wird sofort nachher beim ersten Sonnenstrahl die Kältemaschine wieder angeworfen. Das ist schon eine Unart aber ich werde mich nicht beschweren.
Nach dem Hoffen und Bangen der letzten Tage, fühlt sich der heutige Abend wieder wie Urlaub an, offiziell ist er das auch. Da passen auch die 30 absolvierten Bahnen im Pool und die Besuche im hauseigenen Fitnessstudio gut ins Bild. Auf der Rückseite des Gemäldes sieht es wie immer anders aus. Wer sich also die Mühe macht da mal hinzuschauen sieht wie Jennifer jetzt schon ihren Job hasst, bei wenig Kundschaft und als Anfängerin nur wenige Tische abbekommt und mit lächerlichen 22 Dollar nach hause kommt. Heute sind es wohl 32, und das an einem Freitag. Das sah im Legal Sea Foods schon anders aus…aber wir wollen mal nicht der großen Stadt hinterher trauern, auch wenn’s mitunter schwer fällt (besoners wenn dort die NBA Finals und die große Kobeshow stattfinden).
Die angesprochene Gemälderückseite zeigt noch mehr, zum Beispiel unseren gemeinsamen Kontostand bevor ich meine Reisekostenrückerstattung vom letzten Ann Arbor Trip bekam. Das wurde auch Zeit und brachte der armen Jennifer schon unruhige Nächte. Ihr fehlt offenbar meine angelesene (u.a. Steinbeck) und erlebte (Allston, East Boston, Dresden) Erfahrung mit der leeren Brieftasche.
Doch all das ist schnell vergessen wenn wir uns das Bild wieder von vorne anschauen, da sieht man wo ich denn tagsüber so meinen Urlaub verbringe: vor einem großen Computerbildschirm, nagelneu und extra für mich auf einen Schreibtisch platziert, umgeben von überarbeiteten aber netten Amerikanern, einem Kandier, einer Taiwanerin, einer Australierin, und derzeit sogar drei Deutschen. Dazu gibt’s eine Menge lustiger Computerprogramme und Datensets zu lernen, damit es auch nicht langweilig wird, immerhin sitzt man schon mal von 9 bis 20 in diesem… Erholungsclub. Und weil es dort so schön ist kann es schon mal passieren, dass ich ein paar Tage gar nicht dazu komme Nachrichten zu lesen oder Neuigkeiten zum Besten zu geben. Aber das pegelt sich auch wieder ein, irgendwann haben wir auch sicher regulär Internet und dann ist auch die Kommunikation wieder stabil.
Nun ist im Übrigen auch die Jennifer wieder zuhause und damit endet dieser Eintrag, um mich rum schlafen hier sowieso schon die meisten, immerhin sind wir hier am Ortsrand, sehr ruhig gelegen und grün, erinnert fast ein wenig an zuhause. Nur das dort keine Wildkaninchen auf der Wiese spielen, die Vögel wohl auch nicht Kardinal und Robin heißen, ich schon lange keine Glühwürmchen mehr gesehen habe und Fledermäuse schon gar nicht. Ansonsten ist es erstaunlich ähnlich. Dies erklärt wohl auch warum, sich hier und in Pennsylvania in den letzten Jahrhunderten so viele Deutsche angesiedelt haben.
best,
-k
2 comments:
na Nachtschwärmer... irgendwie geht es euch wohl doch wie der arbeitenden Bevölkerung anderswo, wird nur Zeit, dass es lagal wird und die arme Jennifer mal nen Mann hat, der für sie sorgt und nicht nur arbeien schickt...
schließen uns der Vorrednerin an; aber nur nicht den Mut verlieren, es wird bestimmt besser! Was macht der Regalzusammenbau? Steht es? Grüße!
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